Elysia xpressor 500 Stereokompressor

Joaquin

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Der Elysia xpressor 500 Stereokompressor kommt im API series 500 Format daher und soll neben den weitreichenden Kontrollmöglichkeiten, exzellente Kormpression ermöglichen die er von dem Flaggschiff der Serie spendiert bekommen hat.

Dabei durchläuft der diskrete Audiopfad permanent im Class-A Modus was ihm eine hervorragende Audioqualität ermöglichen und vor allem jede Menge Punch soll. Dabei komprimiert er Stereosummen ebenso wie einzelsignale und ist somit gut geeignet für die Dynamikbearbeitung.

Mit seinem Verkaufspreis von 769,- Euro liegt er deutlich unter den sonst üblichen Preisen für Kompressoren von Elysia, denn diese sind in der Regel vierstellig wie 3.999,- Euro beim Mpressor, 4.499,- Euro beim Elysia museq oder gar 9.499,- Euro beim Elysia Alpha Compressor.

Von diesen großen Brüdern wurde dann auch der Auto Fast-Modus für Attack, die schaltbare Release-Charakteristik und der Warm-Modus für Signalfärbung auf Knopfdruck übernommen. Zudem stehen für eine erweiterte Kontrolle der Kompression ein integriertes Sidechain-Filter, elysias spezieller Gain Reduction Limiter sowie ein Mixregler für 'onboard' Parallel-Kompression zur Verfügung.

Das Demovideo zeigt hier sehr deutlich wozu der Elysia xpressor 500 Stereokompressor alles fähig ist.


Hier nun das Elysia xpressor 500 im Detail:

Diskrete Class-A Topologie
Als echte elysia-Spezialität sind die Audiowege des xpressors 500 vollständig diskret aufgebaut und verwenden keine integrierten Schaltungen.

Um die Vorteile diskreter Schaltungen zu verstehen, bietet sich ein auf den ersten Blick etwas merkwürdiger Vergleich an: Audiotechnik vs. Kochen! Wer beim Kochen ausschließlich auf Fertiggerichte setzt, muss sich mit dem zufrieden geben, was aus der Packung kommt. Ein kreativer Koch setzt jedoch auf eigene Rezepte und ausgesuchte Zutaten.

Integrierte Schaltungen (ICs) verhalten sich in dieser Hinsicht wie Tütensuppen: sie sind billig, massenkompatibel und haben einfach keinen Platz in der Haute Cuisine. Wer ein analoges Audiogerät zu 100% nach eigenen Ansprüchen und Ideen ohne Kompromisse bei der Qualität entwickeln möchte, kommt um ein diskretes Design nicht herum.

Im xpressor 500 wurde diese Philosophie konsequent umgesetzt, denn sämtliche Audiopfade basieren auf einem neuen Design, das vollständig auf hochwertige diskrete Komponenten aufbaut. Ein völlig eigenständiges Rezept!

Darüber hinaus läuft unser Universal-Kompressor im permanenten Class-A Modus. Dabei sind alle Endtransistoren immer im leitenden Zustand, wodurch Übernahmeverzerrungen erst gar nicht entstehen können und eine klanglich hervorragende Basis geschaffen wird: Der Grundsound ist immer weit, offen und druckvoll.

Auto Fast
Durch seine großen Brüder inspiriert: die zuschaltbare Halbautomatik für ein perfektes Attack auf der Basis des eingestellten Wertes.

Die Attack-Zeitkonstante ist ein enorm wichtiger Parameter für das Regelverhalten eines Kompressors. Daher ist die Wahl der richtigen Zeiteinstellung von immenser Bedeutung, was jedoch je nach dynamischem Verlauf des zu bearbeitenden Materials – seien es Einzelsignale oder fertige Mischungen – eine schwierige Aufgabe sein kann.

Wählt man eine sehr schnelle Einstellung, kann der Kompressor die kurzen Spitzen zwar erfolgreich abfangen, allerdings wird auch der ausklingende Ton von dieser Einstellung beeinflusst und produziert eventuell hörbare Verzerrungen. Längere Attack-Zeiten hingegen reduzieren die Verzerrungen zwar deutlich, allerdings ist der Kompressor jetzt zu träge, um auf schnelle Impulse reagieren zu können.

Hier greift nun die Auto Fast-Funktion ein. Wählt man beispielsweise eine Attack-Zeit von 80 ms und schaltet Auto Fast hinzu, so wird die Attack-Zeit bei einem schnellen und lauten Signalimpuls automatisch verkürzt. Der Kompressor regelt schnell zurück und verhindert ein Durchschlüpfen des Signals.

Direkt nach diesem Vorgang geht die Attack-Zeit auf ihren eingestellten Wert zurück. Damit wird der Kompressor immer nur dann schnell, wenn es wirklich notwendig ist. Aus diesem Grund setzt die Schaltung auch nur bei kurzen und lauten Impulsen ein; für den Rest der Zeit bleibt der mit dem Regler eingestellte Wert gültig.

Log Release
Diese alternative Charakteristik der Release-Kurve nimmt anstelle des linearen einen logarithmischen Verlauf und erzeugt dadurch eine sehr unauffällige Kompression.

Bei einem Kompressor sind die Zeitkonstanten und insbesondere die Release-Zeit dafür verantwortlich, wie auffällig oder unauffällig der Regelvorgang zu hören ist. Da es schwierig ist, perfekte Resultate für alle möglichen Arten von Audiomaterial mit nur einer Art von Release-Kurve zu erzielen, bietet der xpressor 500 die Wahl zwischen zwei verschiedenen Verläufen: logarithmisch und linear.

Bei einem logarithmischen Release werden die Zeiten umso kürzer, je höher die Reduktion des Pegels ist. Das hat den Vorteil, dass kurze, laute Spitzen (wie z.B. bei Drums) eine schnelle Release-Zeit haben, und das restliche Programm-Material langsamer bearbeitet wird. Diese weiche Art der Bearbeitung macht den Log-Modus zur ersten Wahl beim Mastering und auf dem Stereo-Bus.

Der lineare Modus verfügt im Gegensatz zur langsameren sich verjüngenden Charakteristik des Log-Modus über ein geradliniges Release-Profil. Dieser lineare Verlauf eignet sich besser für eine aggressivere Art von Dynamik-Kontrolle von Einzelsignalen, was insbesondere dann gut funktioniert, wenn diese keine lange Ausklingphase haben.

Negative Ratios
Die Kennlinie knickt ab und kehrt wieder nach unten zurück! Heftiges Pumpen, Rückwärts-Sounds usw. – perfekt für abgefahrene Kompressionseffekte.

Negative Ratios – was genau ist das? Um diese Funktion richtig zu verstehen, sollte man sich zunächst noch einmal vergegenwärtigen, was der Ratio-Wert bei einem ‚normalen’ Kompressor bewirkt:

• 1:1 Das Signal bleibt linear; es findet keine Kompression statt.
• 1:2 Ab dem eingestellten Threshold wird ein Anstieg des Eingangssignals um 2 dB auf einen Anstieg des Ausgangssignals um 1 dB komprimiert.
• 1:∞ Ab dem eingestellten Threshold wird das Ausgangssignal unabhängig vom Eingangssignal konstant auf dem Threshold-Level gehalten (Limiter).

Bei einer negativen Ratio (z.B. -3:1) knickt die Kennlinie vom Threshold an ab und kehrt wieder nach unten zurück. Je lauter bei einer solchen Einstellung das Eingangssignal wird, desto leiser wird das Ausgangssignal – perfekt für abgefahrene Kompressionseffekte. Um die teilweise extreme ‚Zerstörung’ in den Griff zu bekommen, bietet sich der Einsatz des Gain Reduction Limiters an.

Jenseits der Unendlichkeit – der xpressor 500 macht es möglich ;)

Parallel-Kompression
Direkt am Gerät verfügbar: Mit dem Mix-Regler können direktes und komprimiertes Signal im gewünschten Verhältnis zusammengefügt werden.

Paralleles Komprimieren (auch als 'New York Compression' bekannt) ist eine Technik, bei der ein unbearbeitetes Signal mit einem identischen, aber stark komprimierten Signal gemischt wird. Die Idee hinter diesem Prinzip ist die Stabilisierung der Dynamik bei gleichzeitiger Erhaltung der ursprünglichen Signalstruktur.

Der Mix-Regler des xpressors 500 bietet die Möglichkeit, zwischen dem unbearbeiteten sowie dem komprimierten Signal zu überblenden. Damit ist paralleles Komprimieren direkt im Gerät anwendbar, wodurch die sonst benötigen zusätzlichen Routings zugunsten einer besseren Signalqualität komplett entfallen.

Durch diese Funktion ist es möglich, auch sehr extreme Kompressions-Einstellungen vorzunehmen und trotzdem nicht gleich alles ‚an die Wand zu fahren‘. Durch die Beimischung des komprimierten Signals zum Original bleibt die ursprüngliche dynamische Struktur zum größten Teil erhalten.

Sidechain Filter
Ein regelbarer Low Cut-Filter im Sidechain des xpressors 500 vermeidet zu starke Kompression und Pumpen bei Tracks mit starken Pegeln in den tiefen Frequenzen.

Der Sidechain des xpressors 500 hat ein Low Cut-Filter mit variabler Frequenz. Dadurch wird nicht das eigentliche Audiosignal, sondern der Kompressions-Vorgang beeinflusst. Das Stichwort lautet 'frequenzselektive Kompression'.

Angenommen, ein Mix mit einer sehr prominenten Kick Drum soll bearbeitet werden. Wählt man die traditionelle Herangehensweise einer Fullrange-Kompression, kann es schnell passieren, dass der komplette Mix überkomprimiert und zu stark reduziert wird.

Der Grund dafür liegt in der großen Menge an tieffrequenter Energie der Kick Drum, welche starke Pegelreduzierungen des kompletten Tracks auslöst. Noch schlimmer ist der Umstand, dass der komplette Mix nun häufig im Takt der Kick pulsiert – manchmal genau richtig für elektronische Musik, aber sicherlich nicht immer der gewünschte Effekt.

Das Low Cut-Filter des xpressors 500 reduziert den Einfluss der tiefen Frequenzen auf den Kompressionsvorgang – so lässt sich sehr einfach das gewünschte Maß an Pegelreduktion ohne unerwünschtes Pumpen einstellen.

Diese Technik ist insbesondere im Mastering oder bei der Kompression von kompletten Mixen nützlich, kann aber auch für Subgruppen oder Einzelsignale die entscheidende Verbesserung bringen.

Gain Reduction Limiter
Dieser neuartige Limiter liegt nicht etwa wie üblich im Audiopfad, sondern begrenzt die Steuerspannung des Kompressors.

Eine Spezialität des xpressors 500 ist der Gain Reduction Limiter für die Begrenzung der Steuerspannung (Control Voltage). Dieser Limiter liegt nicht etwa – wie sonst üblich – im Audiopfad, sondern im Regelweg des Kompressors, wo er im aktiven Zustand die Steuerspannung auf den eingestellten Wert limitiert. Das bedeutet: Egal, wie hoch der Pegel des Eingangssignals ist – ab der mit dem GR Limit-Regler eingestellten Schwelle findet keine stärkere Kompression mehr statt.

Als Vergleich stelle man sich einen Fader am Mischpult vor, wo man per Hand ‚Kompressor spielt’: Würde man nun den Fader bei z.B. -10 dB durch einen Klebestreifen limitieren, könnte er das Signal nur bis zu diesem Wert reduzieren. Fiele der Eingangspegel wieder unter die Schwelle, würde auch der Fader wieder zurückgezogen.

Würde jedoch das Eingangssignal über die eingestellte Schwelle hinaus noch einmal lauter werden, könnte der Fader nicht weiter als -10 dB heruntergezogen werden. Ab diesem Anschlag würde dann auch das Ausgangssignal in Abhängigkeit vom Eingangssignal wieder lauter werden.

Durch diesen Limiter können also laute Stellen ihre Dynamik beibehalten, weil sie über den eingestellten Wert hinaus nicht weiter komprimiert werden. Auch Effekte wie Ducking oder Upward Compression sind hiermit möglich, indem nur die leisen Signale lauter gemacht werden, ohne die eigentliche Dynamik zu verändern.

Warm-Modus
Durch eine Veränderung von Frequenzgang, Harmonischen und Zeitempfinden stellt der xpressor 500 einen schaltbaren alternativen Klangcharakter zur Verfügung.

Hinter dieser Funktion verbirgt sich ein sogenannter Slewrate-Limiter, der die Anstiegsgeschwindigkeit der Ausgangsstufen verlangsamt. Hiermit werden Frequenzgang, Harmonische und das Zeitempfinden gleichzeitig beeinflusst.

Sehr schnelle Transienten werden etwas verlangsamt und das gesamte Klangbild wirkt etwas runder und stärker zusammengefügt. Da die Funktion in der Ausgangsstufe eingreift, wirkt sich dieser Effekt auf alle mit dem EQ gemachten Einstellungen aus.

Auf diese Weise stellt der xpressor 500 zwei verschiedene Klangcharakter auf Knopfdruck zur Verfügung: die kraftvolle Klarheit der diskreten Class-A Schaltung und die gesättigte Fülle des Warm-Modus.

Analog-dynamische LED-Anzeige
Durch in der Helligkeit modulierte LEDs wird das Verhalten des Kompressors analog dargestellt: sehr schnell und mit fließenden Übergängen.

Die Gain Reduction-Anzeige stellt ein wichtiges Visualisierungswerkzeug für den Anwender dar, um den Regelverlauf eines Kompressors unterstützend zu bewerten. In vielen Geräten findet man dazu mal mehr, mal weniger präzise VU-Meter. Wirklich brauchbar sind solche Anzeigen aufgrund der Trägheit des Zeigers nur bei moderaten Zeit-Einstellungen.

Eine andere populäre Anzeigeform sind LED-Ketten. Leider haben auch diese einen Nachteil: Durch die Standard-Treiber erfolgt der Wechsel zwischen den Anzeigewerten abrupt. Eine einzelne LED zeigt damit immer einen ungenauen Wert innerhalb eines festgelegten Bereichs an. Zwischenwerte werden durch hektisches Flackern höchstens angedeutet.

Für eine optimale Darstellung kommt im xpressor 500 eine analog-dynamische Anzeige zum Einsatz, welche die Vorteile von VU-Metern und LED-Ketten in sich vereint. Dieses Meter arbeitet mit LEDs, die aber durch eine spezielle Beschaltung auch Zwischenwerte durch Helligkeits-Veränderungen darstellen können.

Damit wird das Verhalten des Kompressors analog dargestellt: sehr schnell und mit fließenden Übergängen. Dem Anwender wird ein wichtiges Werkzeug zur präzisen Überwachung der Regelvorgänge zur Verfügung gestellt – endlich entsteht ein stimmiges Verhältnis zwischen akustischer und visueller Wahrnehmung der Regelvorgänge.

Gerasterte Potentiometer
Sämtliche Potentiometer verfügen über 41 Rasterstufen, was eine große Hilfe für den schnellen und präzisen Recall früherer Sessions darstellt.

Im xpressor 500 kommen für alle Parameter gerasterte Potentiometer zum Einsatz. Durch die 41 Rasterstufen ist der Recall einmal gemachter Einstellungen denkbar einfach, und es steht eine praxisgerechte Anzahl an möglichen Einstellungen zur Verfügung. Außerdem fühlt es sich einfach super an ;)

Technische Daten
Wenn dich die typischen Messwerte und technischen Daten des xpressors 500 interessieren, bist du hier genau richtig.

Frequenzumfang: - <10 Hz - 400 kHz (-3,0 dB)
THD+N:
@ 0 dBu, 20 Hz - 22 kHz, Mix 0 % - 0,002 %
@ 0 dBu, 20 Hz - 22 kHz, Mix 100 % - 0,006 %
@ +10 dBu, 20 Hz - 22 kHz, Mix 0 % - 0,003 %
@ +10 dBu, 20 Hz - 22 kHz, Mix 100 % - 0,056 %

Rauschen:
20 Hz - 20 kHz - -94 dBu

Dynamikumfang:
20 Hz - 22 kHz - 115 dB

Maximaler Pegel:
Eingang - +21 dBu
Ausgang - +21 dBu

Impedanz:
Eingang - 10 kOhm
Ausgang - 68 Ohm
 
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