Eine ostfriesische Mutter

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Gast363

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Eine ostfriesische Mutter schreibt an ihren Sohn:
Lieber Sohn,
ich schreibe diesen Brief, damit Du weißt, daß ich noch lebe.
Ich schreibe langsam, weil ich weiß, daß Du nicht schnell lesen kannst.
Wenn Du mal wieder nach Hause kommst, wirst Du unsere Wohnung nicht wiedererkennen, wir sind nämlich umgezogen. In der neuen Wohnung stand schon eine Waschmaschine. Ich tat 14 Hemden hinein und zog an der Kette. Die Hemden habe ich bis jetzt noch nicht wiedergesehen.
Vater hat eine neue Arbeit. Er hat 500 Leute unter sich. Er mäht den Rasen auf dem Friedhof.
Letzte Woche ist Onkel Fritz in einem Whiskyfaß ertrunken. Einige Männer wollten ihn retten, aber er leistete heftigen Widerstand. Wir haben ihn verbrennen lassen, es dauerte drei Tage, bis wir ihn gelöscht hatten.
Deine Schwester Marie hat gestern ein Baby bekommen. Da wir nicht wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, weiß ich nicht, ob Du Onkel oder Tante geworden bist.
Es hat letzte Woche nur zweimal geregnet: erst drei Tage und dann vier Tage. Es hat so gedonnert, daß unser Huhn 4 x dasselbe Ei gelegt hat.
Am Dienstag sind wir gegen Erdbeben geimpft worden.
Deine Mutter
PS.: Ich wollte Dir noch etwas Geld hinein tun, aber ich hatte den Brief schon zugeklebt.
 
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