Ein Sommer mit Fritz

S

Savant

Guest
Vor einigen Jahren hatte ich einen zahmen drolligen Raben einen ganzen Sommer lang als Gefährte. Die Nachbarskinder fanden den kleinen im Garten unbeholfen umherhumpeln. Anscheinend wurde er irgendwie von seiner Familie alleine gelassen. Sein Kennzeichen war eine überkreuzte Zehe. Die Kinder fütterten ihn und halfen ihm in der bösen Welt groß zu werden. Sie tauften ihn Fritz. Er war nie der berühmte Flieger, aber für den Hausgebrauch langte es. Eines Tages sah ich, wie der Kleine unbeholfen im Garten so seine 10 Meter Flugversuche machte. Ich versuchte es mit Klicklauten und siehe da, kam die Type zu mir ans Küchenfenster geflogen. Meine Küche wurde dann sein 2. Zuhause. Daraus wurde dann eine Freundschaft die den ganzen Sommer währte und nach einem Auswilderungsversuch auch heute noch besteht. Er hat nach vielen Kämpfen mit einigen Elstern hier eine Familie gegründet und kann das Revier aufgrund seiner familiären Verstärkung auch behaupten, welches ihm vormals, als er noch alleine war, sehr schwer viel. Nach der Auswilderung war er nicht mehr so 'handzahm' wie vormals, aber wenn ich im Garten bin grüßt er mich immer, wenn sich unsere Wege kreuzen.

Was konnte Fritze nicht?

a) Den Nachbarskatzen das Futter aus der Schale wegzumobsen, ohne das die Katzen auch nur eines Blickes an ihm verloren.

b) Meine Küche in 'Ordnung' zu bringen. Speziell Gläser von der Arbeitsplatte zu schubsen.

c) Auf Pfiff kam er und setzte sich auf meine Schulter.

d) Mit Fingerschnippsen flog er auf meine Hand.

e) Alles Fressbare und nicht verschlossene in meiner Küche holte er sich und bunkerte es in Ritzen am Garagendach.

Eine Antwort ist falsch. Auflösung Mittwoch 6. April ~20 Uhr. 25 Punkte.
 
K

Kaschek

Guest
Schöne Geschichte, Savant! :) Ich überlege und überlege, was der Fritze nicht konnte und entscheide mich für c)
 
S

Savant

Guest
Zur Zeit hakelt es aber! Wieder eine Null-Runde.
d) wäre richtig gewesen.
Es gibt über 40 Raben/Krähenarten. In meinem Fall war es eine Dohle. Sie gelten als sehr intellegent und können sogar ihr eignes
Bild im Spiegel erkennen. Sie setzen sich auch sehr selten auf die Hand, denn auf der Schulter fühlen sie sich sicherer und haben in dieser Position noch rel. viel Zeit einer Gefahr zu entgehen. Sie räuchern gerne ihr Gefieder an Kaminen oder Zigarettenstummeln um Parasiten zu vertreiben. Sie werden in d. Regel ca. 20 Jahre und mehr. Es wurden auch schon einige Arten mit mehr als 120 Lebensjahren entdeckt. (Wie clever muss man da wohl sein, um in unseren rauhen Breitengraden so ein Alter zu erreichen?) Die besagte Katzenfütterung war jedesmal eine Attraktion, wenn sich Fritze den bereits 3 fressenden Katzen an der Futterschale näherte und diese für "Mr. Huckebein" Platz machen mussten. Seine Technik dabei war immer ein
seitliches Springen zu seinem Platz, mit dem die Katzen nicht klarkamen. Auch sein imposanter Schnabel war denen wahrscheinlich nicht ganz geheuer. Bei seiner Auswilderung hatte ihn mein Nachbar ca. 25km entfernt in ein Waldstück mit Essensvorräten abgesetzt. Nach genau 1 Jahr saß er wieder bei mir im Garten und sah mit vielem Federlaß ziemlich mitgenommen aus. Nach einer Fütterung mit Obst, Kartoffeln und Speiseresten flog er weg. Nach ein paar Wochen sah ich ihn auf einmal morgens,- sich und seine 4 Nachkömmlinge am Nachbarkamin räuchernd. (ein göttlicher Anblick) Er hatte es geschafft sich Verstärkung zu schaffen und nun kann er hier in meiner Gegend sein Revier gegen böse Elstern behaupten. :)
 
K

Kaschek

Guest
Danke für diese tolle Erklärung, Pit. Ehrlich, ich wollte d) nehmen, aber Peter macht mich immer ganz meschugge. :mad: So 1-2 Pünktchen sollten doch für den guten Willen drinliegen.
 
S

Savant

Guest
Von mir aus, no problem! Der Wettmogul wird dich schon präsentieren. Der sitzt eh auf einem eingefrorenem Konto. :nerven:
 
Oben