Joaquin

Administrator
Teammitglied
Kaum gab es einen Amoklauf, schon preschen die ersten Reputationssüchtigen vor und wollen Killerspiele, bzw. Egoshooter als ein maßgeblichen Auslöser für den Amoklauf ausgemacht haben. Selbstverständlich fordern sie dann höchst publikumswirksam in den Medien ein Verbot derselben.

Die Logik dahinter ist so simple wie falsch. In der Regel hatte jeder heutige Amokläufer das Spiel Counter-Strike auf seinem Rechner installiert und es gespielt. Ergo, sind Egoshooter und insbesondere Counter-Strike daran schuld, dass diese jungen Menschen Amok gelaufen sind.

Könnte man durchaus so sehen, nur die Problematik bei der Sache ist, dass sich besonders dieses "Killerspiel", nahezu auf fast allen Computern nämlicher Jugendlicher befindet und sicher so ziemlich jeder Junge dieses Spiel mehr oder weniger regelmäßig spielt.

So kann man auch davon ausgehen, dass evtl. die Amokläufer öfters mal einen Hamburger bei McDoof gegessen haben oder einen Döner. Wenn das mal nicht verdächtig klingt, dass wirklich alle Amokläufer Hamburger oder Döner gegessen haben? Ist nur halt doof, wenn alle anderen Kinder und Jugendliche das auch tun und sie trotzdem nicht Amok laufen.

Michael Moore führte das in seinem Film "Bowling for Columbine", ein wenig auf die Spitze. Er zeigte gleichzeitig wir grotesk und verlogen die Gesellschaft in den USA mit solchen Themen umgeht. Nicht die leicht zu beschaffenden Waffen waren schuld, sondern die Musik von Marilyn Manson. Ja, was sonst...

Nicht das ich Killerspiele/Egoshooter für gänzlich unbedenklich für Kinder und Jugendliche halte, aber dies sicher auf ganz anderer Ebene. Ansonsten sollte man hier die Kirche im Dorf lassen.

Im Gegenteil ist es sogar viel schlimmer hier eine populäre Karte aus dem Ärmel zu zaubern um damit die Ursache für derartige Amokläufe zu bekämpfen, während die tatsächlichen Hintergründe nicht angerührt werden und so weitere Amokläufe nicht verhindert werden. Solches Verhalten halte ich für mächtig verantwortungslos. Vor allem, da es nur der eigenen Profilierungssucht dient, keinem aktuellem Opfer und Täter hilft und zukünftige Taten und somit weitere Opfer und Täter nicht verhindert. Das ist ein politischer Egotrip auf Kosten von Menschenleben. Nicht mehr und nicht weniger!
 

waldi44

Neuer Benutzer
Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute erst durch die Medien auf die "Killerspiele" aufmerksam wurden. Ich zB. kannte das sogenannte "Darknet" überhaupt nicht. Nun bin ich dank der Medien, die darüber ausführlich berichteten, schlauer, obwohl ich damit nichts anfangen kann. Andere vielleicht schon, die es vorher auch nicht kannten.
Warum kommt zB. nach dem Tod bei einem illegalen Autorennen nie einer auf die Idee, solche Rennspiele auch als Killerspiele zu bezeichnen? Das sind sie nämlich und obendrein rufen sie noch zu Gesetzesverstößen auf und Missachtung der Straßenverkehrsordnung und der Polizei! Selbst beim guten alten "Mensch Ärgere dich nicht" wird geschlagen und rausgeworfen oder beim Schach! Da werden sogar Pferde (Springer) geschlagen und Bauern geopfert.
Man merkt, ich kann die ganze Diskussion um die Killerspiel nicht ganz ernst nehmen, obwohl andere das tun. Ganze Forschergruppen widmen ihnen ihr Leben und mindestens eine Generation von Publizisten konnte mit den Berichten über sie ihren Lebensunterhalt bestreiten. Ist doch auch schon was.....
 
G

Gast4188

Guest
Wenn unsere Politiker wüssten, was man mit ein wenig Salpeter, Holzkohle und Schwefel so alles anfangen kann, dann würden sich bestimmt ein paar Idioten finden, die die Abschaffung des Chemieunterrichts fordern, um terroristischen Anschlägen vorzubeugen :thumbsup:
 

waldi44

Neuer Benutzer
Ups! Hoffentlich ließt das kein Entscheidungsträger, der noch ein Thema zur Profilierung sucht! Die Idee könnte sogar Anklang finden. Man könnte im Chemieunterricht ja auch die Formeln ändern, von wegen der inneren Sicherheit und so.;)
 
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