Die Türkei unter Erdoğan - Ein Land verliert seine Demokratie?

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Gast4188

Guest
Wollen wir eine eine sich möglich entwickelnde Diktatur mit islamischen Wurzeln dort?
Darum geht es doch gar nicht. Das türkische Volk hat mehrheitlich so entschieden. Ob uns das passt oder nicht ist völlig irrelevant.

Eine völlig andere Frage ist es, wie wir damit umgehen wollen. Aber wenn sich für uns ein Vorteil bietet, dann machen unsere Politiker auch mit dem Teufel Geschäfte. :mad:
 
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Gast4188

Guest
Interessiert es uns, was die Türken glauben, wer bei uns bei der nächsten Wahl Bundesmutti werden darf? Haben wir in Ankara die Genehmigung eingeholt, dass Mutti noch mal darf? Nein, natürlich nicht.

Genau so hilfreich sind unsere besserwisserischen Ratschläge in Richtung Türkei.

Mir gefallen Trump, Putin, Orbán, Duda oder May auch nicht. Aber da halten wir uns zurück.
Aber mit den Türken, glauben wir, können wir es machen.
Übrigens: Aus meiner Sicht ist die Lage in der Türkei auch eine direkte Folge der EU-Aufnahmepolitik.
Und, nur mal so am Rande, die Schwierigkeiten mit Putin sind auch auf eine verfehlte Ostpolitik (insbesondere NATO) zurückzuführen.
 

Joaquin

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Aus der Sicht der Sicherheitspolitik kann man sich fragen, wie weit ein Land entfernt sein muss, damit es unsere Interessen nicht tangiert. Aus Sicht der Menschenrechte, darf uns da überhaupt die Entfernung eines Landes egal sein?
 

Uterane

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Wegen der Sicherheitspolitik. Ich denke mittlerweile ist es so, das jedes Land jeden anderem Land dahingehend gefährlich werden kann. Das sind eben die Folgen der Globalisierung.
 

Martha52

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Hallo,

zu diesem Thema möchte ich mal etwas schreiben. Ich bin 52 Jahre und lebe seit knapp 20 Jahren in der Türkei. So wie es in den Medien dargestellt wird, ist es in der Türkei und um Erdogan nicht. Das Volk liebt ihn und er hat wieder mit über 50% gewonnen . Was wollen wir deutsche ? Das geht doch uns nichts an. Denkt ihr in Deutschland ist alles in Butter ? Schaut doch mal die Politiker an die verstecken sich hinter einem Fussballer und versuchen davon Profit zu ziehen.

Das ist echt so was von Blöd

LG Martha52
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Das Volk besteht aber aus mehr als nur 50% die ihn gewählt haben. Aber darum geht es ja gar nicht, sondern u.a. um so etwas wie Grund- und Menschenrechte und so grob kann man dann schon mal schauen wo welche Staatsbürger in welchem Land nach Asyl suchen. Deutsche in der Türkei oder Türken in Deutschland. Angesichts dieser Fakten ist mir ein Sommerloch um Özil lieber als handfeste und mehr als zweifelhafte Aktionen gegen Demokratie, Bürger und dort lebende Menschen: Türkei 2017 | Amnesty International
 
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Gast4188

Guest
Gerade wir Deutschen wissen, wovon wir reden. Auch wir hatten mal einen Führer, dessen Machtbesessenheit seinen IQ bei weitem übertraf. Wohin das geführt hat wissen wir alle.
Ich habe Angst vor Erdogan - aber auch vor Putin, Trump usw. :mad:
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Putin halte ich für clever und kalkulierend. Da sehe ich nicht so die Gefahr. Trump ist es dagegen nicht, aber ich halte die wesentlichen Amerikaner in ihrer Grundhaltung zu kapitalistisch eingestellt, als dass sie sich ihre Geschäfte am Ende durch Trump vermießen lassen. Bei Erdogan sehe ich u.a. auch die religiöse Ader mit einfließen. So etwas ist oft genug ein unkalkulierbares Risiko, mit bösem Ausgang. Und natürlich dieser Nationalstolz mit der Sehnsucht ein Big Player und mit Trump und Putin gleichauf sein zu wollen. Keine gute Mischung.
 
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Gast4188

Guest
Trump ist es dagegen nicht, aber ich halte die wesentlichen Amerikaner......
Was sind das denn für komische Viecher, diese wesentlichen Amerikaner? Vielleicht werden die unwesentlichen Amerikaner diesen Schwachkopf beim nächsten Durchgang mit 75% wählen. Und wir wissen doch: America first! Also mir macht das Angst :mad: zumal der Durchschnittsamerikaner mit naiv noch sehr wohlwollend bezeichnet ist! ;)
Und Erdogan? Der ist wohl der schwächste der "mächtigen" Irren. Mit Inflationsraten zwischen 12 und 14% und einer Lira, die rasend schnell ins Nichts rauscht wird bald wohl auch der letzte Ziegenf***** begreifen, wohin die Reise geht. Und Staatsstreiche sind ja fester Bestandteil der türkischen Kultur.
 

Rolf-Andreas

Bekanntes Mitglied
Hallo,


So wie es in den Medien dargestellt wird, ist es in der Türkei und um Erdogan nicht.
Das Volk liebt ihn und er hat wieder mit über 50% gewonnen .
Was wollen wir deutsche ?
Das geht doch uns nichts an.
Denkt ihr in Deutschland ist alles in Butter ?
Schaut doch mal die Politiker an die verstecken sich hinter einem Fussballer und versuchen davon Profit zu ziehen.
Das ist echt so was von Blöd LG Martha52

Im Prinzip hast du Recht, was geht uns dieser Pleitestaat Türkei an.
Der ist genauso pleite wie Griechenland sagt ein türkischer Freund.
Aber nicht nur er sondern die Wirtschaftsdaten der Wechselkurs usw. sprechen eine sehr deutliche Sprache.

Die Türken lieben seine Stärke, seine Macht und den Wohlstand den er den einfachen menschen gebracht hatte, eine Leistung die ihn auch keiner nimmt.
Aber :
Der Weg der Türkei ist vorgezeichnet.
Der Weg in die Diktatur,
Der Weg in die islamische Republik,
Der Weh in die Isolation in dem Christen dann noch offener verfolgt werden und noch mehr Kirchen angezündet werden.
Erdogan ist vorbestraft wegen seiner islamististen Äusserung da hatte er (bevor er bekannt wurde) sein wahres gesicht gezeigt.

Wer sich ihm anschliesst wird dort gut leben können, aber wem kannst Du denn da noch trauen.?
Ist ja schon heute gefährlich das falsche dort öffentlich kund zu tun und auch hier in Deutschland ist der türkische Staat
mit seinen Geheimdiensten tätig und mordet.
Regimegegner haben keine Chance, egaL wo.
Erdogan mit Putin oder gar Trump zu vergleichen ist Unsinn.

Und in allen islamistischen Staaten fängt es an zu brodeln und wehe die Führer schaffen es nicht die Menschen einigermassen zufrieden zu stellen.
Deutsche oder andere Einwanderer mit Devisen geht es noch einige Zeit gut, aber was machen wenn keine ausreichende Versorgung mehr stattfindet.

Betteln bei Staaten die damit ..eigentlich.. nichts zu tun haben, die sich da raushalten sollen ja sogar müssen.

Von mir aus gerne, die Türkei wird der EU jedes Jahr Milliarden Euro mehr kosten als jetzt schon.

Ohne die Kohle die die EU jetzt schon abdrückt, gute Nacht Emma.

Kaffee ist da jetzt schon richtig teuer (für die Einheimischen)
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Was sind das denn für komische Viecher, diese wesentlichen Amerikaner? Vielleicht werden die unwesentlichen Amerikaner diesen Schwachkopf beim nächsten Durchgang mit 75% wählen.
Mit wesentlich meine ich jene, die auch ohne zur Wahl zu gehen, einen Einfluss auf die Geschicke des Landes haben. Das gemein Volk könnte zwar auch einen entscheidenden Einfluss haben, aber eine nicht unwesentlicher Teil dieser Leute haben ja leider auch angesichts ihres "umfassenden" Weltverständnisses, Trump gewählt :cool:
 
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Gast4188

Guest
.....aber eine nicht unwesentlicher Teil dieser Leute haben ja leider auch angesichts ihres "umfassenden" Weltverständnisses, Trump gewählt :cool:
Und werden es wieder tun
 

Rolf-Andreas

Bekanntes Mitglied
Und sie haben auch ihre Art und Weise auch Recht, denn Trump geht brutal aber Zielgerichtet für sie in den Ring und setzt
längs fällige Steuer/Zoll-angleichungen durch.
Trump immer als Vergleich ranziehen ist für den Pooo.
Erdogan ist auf seine Art und Weise nicht mir anderen Präsidenten zu vergleichen,
denn er will die Religion
bevorzugen und nicht das Land ansich, wie es Putin und Trump macht.
 
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Gast4188

Guest
Ich stimme grundsätzlich zu, habe aber so meine Probleme jedes Verbrechersyndikat zur Religionsgemeinschaft hochzustilisieren, nur weil genügend viel Macht auf der einen und so unendlich viel Leid auf der anderen Seite zu finden ist. Wobei das auch schon die größte Gemeinsamkeit zwischen Islam, Christentum und Kapitalismus darstellt.
Der wohl größte Unterschied ist, dass sich der Einzelne nicht entscheiden kann ob er mitmacht. Selbst dann nicht, wenn er erkennt, dass diese Religionsgemeinschaft eher eine Verbrecherbande ist - also mit seinem moralischen Kompass nicht übereinstimmt. :mad:
 

Rolf-Andreas

Bekanntes Mitglied
Ob Trump das Land bevorzugen will oder doch lieber das Kapital, ist ja auch nicht so klar zu erkennen.QUOTE]

Ist für mich schon eindeutig zu erkennen, denn in den USA ist eines sicher, geht es der Firma gut, geht es dem Arbeiter auch gut und speziell in diesem Fall wo von Trump noch einiges zugelegt wurde und :
Geht es dem Wähler schlecht, dann gute Nacht Herr Specht.
USA Land und Kapital, dass ist sowieso Ein und das Selbe.
Wo ist es denn noch anders, selbst China hat das erkannt.

Und dann hätten wie die Frage, wie sehr Geld oder der Kapitalismus von einer Religion entfernt ist ;) Siehe hier: Geld und Gott – Kapitalismus als Religion - le Bohémien

Religion ist Opium fürs Volk, Geld bring Arbeit und Brot.

Und wenn man sich die Finanzmärkte anschaut, dann ist zumindest klar, wie sehr Geld eine Glaubenssache ist: Ökonomie: Geld ist Glaubenssache[/

Mann muss nicht alles glauben was irgendwo geschrieben steht/ist, nichts ist für die Ewigkeit.
Geld ist der Pegel, die Messlatte für ein Land ob es gut läuft.
Und sicher ist das Geld in vielen Ländern nicht, weil es beschi..en läuft.
Eine starke Währung (Geld) hat nichts mit Glauben zu tun, vielleicht für Spieler und andere Verrückte, aber nicht für den einigermassen int. Menschen.
Gute Leistung -BIP- zeigt doch alles.
 

Carthadvered

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War es die überwältigende Solidarität der Bevölkerung oder doch nur ein Teil der Bevölkerung? Der andere Teil der Bevölkerung war vielleicht mit dem Militärputsch zufrieden und ist daher nicht auf die Straße gegangen. Oder sie haben sich seit den Protesten 2013 und den Vorfall auf dem Taksim-Platzes, erst einmal abwarten wollen.

Vielleicht hat das Militär oder dem was vom damaligen Militärstab noch übrig ist, zu lange gewartet und nun wird die von Erdogan angekündigte "Säuberung" des Militär durchgeführt. Ich weiß ja nicht, wie sehr hier die Übersetzung gut oder weniger gut getroffen ist, aber solche Worte lassen da ganz andere Erinnerungen aufkommen.
Es ist gut zu wissen.
 

Hella

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Und Staatsstreiche sind ja fester Bestandteil der türkischen Kultur.
Die türkische Kultur ist fast mit islamischer Kultur gleichzusetzen. Erdogan will den von Atatürk in die Moderne geführten säkularen Staat Türkei allmählich wieder zu einem islamischen Staat umgestalten, d. h., Staat = Religion. Im Endergebnis wird dann nicht mehr weltliches Recht gelten, sondern die Scharia, also Religionsrecht. Was das bedeutet, weiß ja jeder.

Aber schon heute ist das türkische Rechtssystem ein diktatorisches und ein mehr oder weniger von Erdogan vorgegebenes. Wer ihm nicht passt, wird entlassen, im schlimmsten Fall eingesperrt. E. ist kein Autokrat mehr, sondern ein Diktator, der vom türkischen Großreich träumt. Gestern wurde von den Machenschaften des türk. Geheimdienstes berichtet, der im Ausland Menschen kidnapt, dann in der Türkei foltert und ins Gefängnis wirft. Bin gespannt, wie sich unsere Bundesregierung dazu verhält.
 

Hella

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Seien wir mal ehrlich, bei anderen "befreundeten" Ländern der BRD, wurde/wird bei genau solchen Praktiken nichts gemacht.

In der Politik zählt hauptsächlich das, was dem eigenen Land oder seiner Herrschaft Vorteile bringt. Da geht man schon mal über Leichen, wie die Ermordung des saudischen Journalisten in der türkischen Botschaft zeigt. Und die Türkei heuchelt Abscheu vor dieser Tat! Und Putin unterhält sich beim letzten Treffen mit dem Saudi-Prinz "kumpelhaft", wie berichtet und bildlich gezeigt wird!

Bei der Türkei kommt aber hinzu, dass sich dieses Land immer noch um die EU-Mitgliedschaft bewirbt. Da kann die EU inklusive Deutschland nicht einfach über massive Menschenrechtsverletzungen hinweg weg sehen.
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Hätten wir einen vernünftigen Grenzschutz, bräuchten wir die Türkei nicht.
Wie schaut vernünftiger Grenzschutz aus, wenn wirklich die ausgebeuteten Afrikaner auf die Idee kommen nach Europa zu gehen? Wir haben die Möglichkeit wie jetzt dort Kriege, Diktatoren usw. zu unterstützen um dort die Menschen aufzuhalten und zu dezimieren oder deren Lebensbedingungen so zu verbessern, dass sie eben nicht auf die Idee und Notwendigkeit kommen, nach Europa auszuwandern. An den Grenzen kannst du eine Mauer wie Trump bauen oder Selbstschussanlagen, was ich für ebenso verwerflich halte wie die jetzige Auslandspolitik in Afrika.
 
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