Die 25 Teilnehmer beim Eurovisions-Finale

blackwolf

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Im Folgenden eine Kurzvorstellung aller Interpreten mit ihren Songs und den Erfolgsaussichten in der Reihenfolge des Auftretens:

1. Aserbaidschan: Nach einem Intro im Gitarrensound der Scorpions singt sich die 17-jährige Safura mit mächtigem Hall in die dramatische Liebesballade «Drip Drop». Nicht allen gefällt die gewaltige Reklameoffensive hinter Safura.

2. Spanien: Daniel Diges liefert eines der musikalisch anspruchsvolleren Lieder: «Algo pequenito». Mit Zirkusatmosphäre als Zugabe. Ob der hübsche Lockenkopf des Sängers Stimmen bringt? Die Buchmacher sagen nein.

3. Norwegen: Gastgeber gewinnen nie beim Eurovision Song Contest, außer wenn sie aus Irland kommen. Trotzdem liefert der Norweger Didrik Solli-Tangen mit samtweicher Opernstimme die schöne Schnulze «My Heart Is Yours» - die verblüffend dem irischen Beitrag «It's For You» mit Niamh Kavangh (Startnummer 10) ähnelt. Sieg gilt als ausgeschlossen.

4. Moldau (Moldawien): Krasser Außenseiter mit einer Eurodance- Nummer: Sunstroke Project & Olia Tira mischen hemmungslos Saxofon, Geige und Techno-Rhythmen. Die Sängerin Olga Tsyra hat das Licht der Welt 1988 in Potsdam erblickt.

5. Zypern: An Jon Lilygreens «Life Looks Better In Spring» ist eigentlich nicht viel Zypriotisches. Der Sänger ist aus Wales und auch seine Band bis auf eine Ausnahme importiert. Lied ähnelt dem belgischen (7). Erfolgsaussichten eher gering.

6. Bosnien: Vukasin Brajic kam mit «Thunder And Lightning» beim allgemein schwachen ersten Halbfinale gut an. Soll ein bisschen rockig klingen, oder was man beim Eurovision Song Contest dafür hält. Keine Konkurrenz für die echten Rocker aus der Türkei (14) und schon gar nicht für Lena und die anderen Favoritinnen.

7. Belgien: Tom Dice mögen alle in Oslo, nicht zuletzt Lena. Ihr erklärter musikalischer Liebling unter den 24 Konkurrenten mit seinem «Me And My Guitar». Das Lied kommt ehrlich, unaufdringlich rüber. Erinnert ein bisschen an junge US-Liedermacher aus der Indie-Szene. Bei den Wetteinsätzen nur im hinteren Mittelfeld.

8. Serbien: Milan Stankovic legt gut los mit Balkan-Ethnofolk. Erinnert mit seinem Pony zumindest frisurmäßig ein bisschen an Claudia Roth von den Grünen. «Ovo je Balkan» dürfte mit, aber auch ohne diese Parallele wenig Erfolgschancen haben.

9. Weißrussland (Belarus): 3+2 heißt das Quintett, das mit «Butterflies» zum Außenseiterfeld gehört. Großes Orchester, unglaublich viele Streicher, aber irgendwie bleibt die Sinnfrage unbeantwortet. Wie vieles beim Eurovision Song Contest.

10. Irland: Niamh Kavanaghs Ballade «It's For You» erinnert, wie schon erwähnt, verblüffend an den norwegischen Beitrag von Didrik Solli-Tangen (3). Die Sängerin von der grünen Insel will ihren Sieg vom Eurovisions-Finale 1993 wiederholen. Die Chancen stehen aber nicht so gut.

11. Griechenland: Giorgos Alkaios & Friends besingen in «Opa» keinen älteren Herrn aus der Familie. Ihr Lied gehört zur Eurovisions- Kategorie «Wir mischen alles». Griechische Folklore, ein bisschen Orient und moderne Rhythmen. Durchaus Chancen auf einen vorderen Platz.

12. Großbritannien: Als einer der «Big Four» mit Deutschland, Spanien und Frankreich gesetzt. Wohl nur deshalb ist Josh Dubovie mit «That Sounds Good To Me» ins Finale gekommen. Nichtssagender Feelgood-Pop. Josh grinst einfach immer wie ein unsicherer Verkäufer-Lehrling.

13. Georgien: Wie etliche Länder aus der früheren Sowjetunion setzt auch Georgien auf die dramatische Ballade: Sofia Nizharadze mit «Shine». Eine junge Schönheit, der man wohl nicht nur einmal gezeigt hat, wie Jennifer Rush und Celine Dion es früher mal angepackt haben.

14. Türkei: Ein hoch gehandelter Geheimtipp. Manga und «We Could Be The Same» rockt gut ab, finden viele, und das ist gar nicht so leicht bei einem Eurovisions-Finale. Beim erhofften Erfolg könnte Deutschland helfen: Von hier kommen fast immer Bestnoten für die türkischen Beiträge.

15. Albanien: Peitschende Rhythmen und kein bisschen Ethnofolk vom Balkan. Julian Pasha singt «It's All About You» mit kraftvoller Stimme. Dem Song fehlt aber jede Originalität, er gilt als chancenlos.

16. Hera Björk: Auf die französische Titelzeile «Je ne sais quoi» der Isländerin Hera Björk folgt ein Text in Englisch. «Noch ne Ballade» denkt man beim Start, aber dann legt Hera sehr schnell im Abba-Sound los. Durchaus Chancen auf eine gute Platzierung.

17. Ukraine: Ganz in Moll singt Aljoscha ihren Titel «Sweet People». Heavyrock und großes Orchester. Beobachter verglichen ihre Stimme mit der von Patti Smith. Ob das Eurovisions-Punkte bringt? Wohl kaum, und auch der Vergleich hinkt schwer.

18. Frankreich: Jessy Matador kommt aus Kinshasa im Kongo. Für Frankreich singt er «Allez! Ola! Olé!», den Fußball-WM-Song des französischen Fernsehens. Dazu muss man nichts sagen, man muss einfach mittanzen. Findet auch Lena, die den schnellen Song sehr mag. Aber die Zuschauer beim Contest sollen nicht tanzen, sie sollen abstimmen: Eher nicht so gute Chancen.

19. Rumänien: Hier wird auf Sex gesetzt. Paula vom Duo Paula und Ovi streckt sich und ihre erstaunlich langen Beine im hautengen Latex- Outfit. «Playing With Fire» ist ein schneller Popsong. Der männliche Teil des Duos hofft auf Heimvorteil: Ovi lebt seit 1995 in Oslo.

20. Russland: Im Halbfinale fiel die Peter Nalitch Band schon mal durch ihr Outfit auf: Ganz normale Alltagsklamotten. «Lost And Forgotten» ist als sentimentale Hymne ironisch gemeint. Keine Chance auf den Sieg, aber auf Sympathiepunkte.

21. Armenien: Für Lenas Auftritt nicht unwichtig, dass vor ihr die dramatisch und betont sexy auftretende Armenierin mit «Apricot Stone» an den Start geht. 1,80 Meter groß und überhaupt in vielem genau das Gegenteil der kleinen Hannoveranerin. Aber durchaus aussichtsreich.

22. Lena und «Satellite» muss man nicht mehr vorstellen. Oder? - Na gut: Lied swingt, Sängerin auch. Mitfavoritin.

23. Portugal: Noch ein Intro mit Klavier, und dann großes Orchester und dramatisches Tremolo in der Stimme: Filipa Azevedo und «Há dias assim» gehören zu den absoluten Außenseitern. Mit 18 ist die Sängerin eine der sehr vielen sehr jungen Teilnehmerinnen in Oslo.

24. Israel: Harel Skaat mit seinem Song «Milim» mögen viele aus dem Halbfinale. Der junge Israeli legt viel Herz in seine Ballade. Und er kann singen. Keine Selbstverständlichkeit bei diesem Wettbewerb.

25. Dänemark: Duett durch eine Milchglasscheibe: Die Dänen Chanée und N'evergreen singen gefällige Harmonien zusammen und stellen sich unerschrocken der Windmaschine in den Weg. Aber so richtig ins Swingen brachten die beiden das Publikum beim Halbfinale doch nicht. Mittlere Erfolgaussichten.

Quelle: Die 25 Teilnehmer beim Eurovisions-Finale - musiknews.de
 
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