Der müde Joe
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...aber was hat er denn gesagt?
Nach jeder Wahl dasselbe Spiel, dieselben Kommentare: "Der Wähler hat gesprochen...", "Das Wählervotum ist eindeutig...", "Der Wählerwille ist ganz klar..."- und dann kommt jeder mit irgendeiner Deutung, die ihm gerade in den Kram paßt.
Zunächst haben natürlich alle gewonnen. Die CDU mit "Mutti" natürlich sowieso (nur reichen tut es eben nicht). Die SPD auch ein paar Prozent (war aber noch nicht der ganz große Wurf...). Die Linke ist zur dritten Kraft avanciert (trotz Stimmenverlusten). Die AfD kriegt sich kaum ein vor Begeisterung. Und wenn die FDP es wenigstens in den Bundestag geschafft hätte, hätten sie sicher alles auf den Lagerwahlkampf geschoben, schwarz-grün aber als gestärkt und bestätigt empfunden (nur daß es eben anders gekommen ist).
Aber was hat er denn nun gesagt, "der Wähler"? Zunächst ist es nervig, daß "der Wähler" immer nur im Singular vorkommt, als wäre er ein großer Meisterkoch der wohlüberlegt präzise ein Rezept zusammenstellt und genau diese Konstellation in minutiöser Feinabstimmung anrühren wollte. Dabei kann man wohl davon ausgehen, daß viele, wenn sie gewußt hätten, was ihre Mitwähler so ankreuzen, anders gestimmt hätten. Nun ist es aber, wie es ist- und was heißt das?
Die CDU hat 7.7 %-Punkte zugelegt und ist mit Abstand stärkste Fraktion. Das feiert sie und leitet daraus alles möglich ab- aber sie steht allein und hat keine Mehrheit mehr. Darum appelliert sie an die SPD, ihr an die Macht zu verhelfen, denn die SPD hat ja auch Verantwortung für Deutschland und eine andere Option gibt es ja nicht, weil ja die SPD erklärt hatte, daß sie mit den Linken nicht will und sie kann ja schlecht wortbrüchig werden. Könnte man sicher so sehen.
Andererseits: Die Mehrheit im Deutschen Bundestag ist links, SPD, Linke und Grüne haben zusammen 319 Sitze, acht mehr als die Union. Vielleicht wollte "der Wähler" die SPD ja auch nur in den Hintern treten, damit sie endlich etwas daraus macht. Denn eigentlich kann die SPD auch nicht einer Großen Koalition beitreten, steht sie doch bei "dem Wähler" ebenso im Wort, daß sie für einen Politikwechsel angetreten ist. Ist ein Wortbruch nicht genauso schlimm, wie der andere? Denn viel zu bestellen hätte sie als Juniorpartner sicher nicht. Und die Chancen für die nächste BTW würden dadurch auch nicht eben besser, das hat die SPD selbst schon erlebt, genau wie gerade die FDP.
Oder wie seht Ihr das?
Nach jeder Wahl dasselbe Spiel, dieselben Kommentare: "Der Wähler hat gesprochen...", "Das Wählervotum ist eindeutig...", "Der Wählerwille ist ganz klar..."- und dann kommt jeder mit irgendeiner Deutung, die ihm gerade in den Kram paßt.
Zunächst haben natürlich alle gewonnen. Die CDU mit "Mutti" natürlich sowieso (nur reichen tut es eben nicht). Die SPD auch ein paar Prozent (war aber noch nicht der ganz große Wurf...). Die Linke ist zur dritten Kraft avanciert (trotz Stimmenverlusten). Die AfD kriegt sich kaum ein vor Begeisterung. Und wenn die FDP es wenigstens in den Bundestag geschafft hätte, hätten sie sicher alles auf den Lagerwahlkampf geschoben, schwarz-grün aber als gestärkt und bestätigt empfunden (nur daß es eben anders gekommen ist).
Aber was hat er denn nun gesagt, "der Wähler"? Zunächst ist es nervig, daß "der Wähler" immer nur im Singular vorkommt, als wäre er ein großer Meisterkoch der wohlüberlegt präzise ein Rezept zusammenstellt und genau diese Konstellation in minutiöser Feinabstimmung anrühren wollte. Dabei kann man wohl davon ausgehen, daß viele, wenn sie gewußt hätten, was ihre Mitwähler so ankreuzen, anders gestimmt hätten. Nun ist es aber, wie es ist- und was heißt das?
Die CDU hat 7.7 %-Punkte zugelegt und ist mit Abstand stärkste Fraktion. Das feiert sie und leitet daraus alles möglich ab- aber sie steht allein und hat keine Mehrheit mehr. Darum appelliert sie an die SPD, ihr an die Macht zu verhelfen, denn die SPD hat ja auch Verantwortung für Deutschland und eine andere Option gibt es ja nicht, weil ja die SPD erklärt hatte, daß sie mit den Linken nicht will und sie kann ja schlecht wortbrüchig werden. Könnte man sicher so sehen.
Andererseits: Die Mehrheit im Deutschen Bundestag ist links, SPD, Linke und Grüne haben zusammen 319 Sitze, acht mehr als die Union. Vielleicht wollte "der Wähler" die SPD ja auch nur in den Hintern treten, damit sie endlich etwas daraus macht. Denn eigentlich kann die SPD auch nicht einer Großen Koalition beitreten, steht sie doch bei "dem Wähler" ebenso im Wort, daß sie für einen Politikwechsel angetreten ist. Ist ein Wortbruch nicht genauso schlimm, wie der andere? Denn viel zu bestellen hätte sie als Juniorpartner sicher nicht. Und die Chancen für die nächste BTW würden dadurch auch nicht eben besser, das hat die SPD selbst schon erlebt, genau wie gerade die FDP.
Oder wie seht Ihr das?