DAS SPANISCHE GESUNDHEITSSYSTEM, 1. Teil

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Anonymous

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Keine Angst, ich möchte hier keine Vorträge über Gesetze und Vorschriften halten. Das kommt später einmal.
Heute möchte ich all die Menschen die vorhaben ganz nach Spanien zu ziehen, ein wenig mit dem spanischen Gesundheitssystem bekannt machen. Wenn Sie aus Deutschland nach Spanien ziehen, waren Sie es gewohnt sich Ihren Hausarzt unter den vielen niedergelassenen Medizinern selbst aussuchen zu können. Stimmte die "Chemie" einmal nicht, wechselten Sie einfach den Arzt. Auch beim Facharzt stand Ihnen eine breite Palette von Internisten, Chirurgen, HNO usw. zur Verfügung.
Sie werden sich in Spanien sehr umgewöhnen müssen. Damit meine ich ganz bestimmt nicht die Qualifikation der Ärzte. Das System ist jedoch total unterschiedlich.
Jeder arbeitende Mensch und jeder Rentner ist in Spanien automatisch in der Sozialversicherung, der "Seguridad Social". Auch wenn Sie als Rentner Ihr Domizil hierher verlegen, müssen Sie sich bei der Seguridad Social anmelden. Für Sie ist dann das nächstgelegene Gesundheitszentrum, das "Centro Salud" zuständig, von dem Sie eine sog. SIP-Karte, erhalten und Ihren persönlichen Hausarzt zugewiesen bekommen. (Diese SIP-Karte ermöglicht Ihnen die Behandlung im Sozialsystem in ganz Spanien, da sie all Ihre Patientendaten enthält.) Ausschließlich dieser Arzt/Ärztin ist nun für Sie die Anlaufstelle bei allen gesundheitlichen Problemen. Es ist absolut notwendig, Spanisch zu sprechen, denn Sie werden kaum deutschsprachige Ärzte im Centro Salud finden.
Haben Sie ein Problem, rufen Sie die auf Ihrer SIP-Karte angegebene Telefon-Nummer des Centro Salud an und vereinbaren Sie einen Termin mit Ihren Arzt. Sollte er Ihnen nicht weiterhelfen können oder Sie einen Spezialisten benötigen, wird von Centro Salud ein Antrag auf einen Termin im zuständigen Krankenhaus der Sozialversicherung gestellt. Das bedeutet - je nach Dringlichkeit und Krankenhaus - eine Wartezeit von Wochen oder gar Monaten. Sie erhalten dann einen Anruf aus dem Krankenhaus mit der Bekanntgabe eines (sehr kurzfristigen) Termins für den Facharzt.
In Notfällen gibt es für Sie zwei Möglichkeiten: entweder Ihr Centro Salud hat einen 24-Stunden-Dienst, oder Sie fahren direkt in das Krankenhaus zur Notaufnahme. Auch hier gilt es wieder - je nach Dringlichkeit - lange Wartezeiten einzuplanen Sie sehen, dieses System ist gewöhnungsbedürftig. Doch seien Sie versichert: die Qualifikation der spanischen Mediziner ist hoch. Spanien hat zum Beispiel eine wesentlich höhere Anzahl an Transplantationen vorzuweisen, als viele andere europäische Länder
Das liegt auch daran, dass man in Spanien einer Organspende nicht zustimmen muss. Man muss im Gegenteil festlegen, dass man NICHT als Spender zur Verfügung steht. Über ein ähnliches System verfügt auch Österreich. Wie gut für alle Menschen, die in solchen Ländern leben und eines Tages auf eine Organspende angewiesen sind.
Fortsetzung folgt .
 
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Das liegt auch daran, dass man in Spanien einer Organspende nicht zustimmen muss. Man muss im Gegenteil festlegen, dass man NICHT als Spender zur Verfügung steht. Über ein ähnliches System verfügt auch Österreich. Wie gut für alle Menschen, die in solchen Ländern leben und eines Tages auf eine Organspende angewiesen sind.

Ufff, das trifft mich aber!
Das wusste ich nicht, wenn ich sterbe dürfen die mich ausschlachten? Ohne meine Genehmigung? Trifft das nur für Leute zu die im Krankenhaus sterben, oder werden die Toten alle erst in die nächste Stadt (Patologie) zum Ausschlachten gebracht und dann verbrannt?
Also was mich betrifft, ich will keine fremden Organe und lebensverlängernde Massnahmen haben und ich will auch nicht zerstückelt in die Kiste!
 
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Gut, Du möchtest also in einem Stück zu Deinen Ahnen.
Meinst Du denn, man könne von Dir nach Deinem Ableben noch etwas verwerten?
Ich glaube, da brauchst Du eine Patientenverfügung. Ich mach mich mal schlau und schreibe später etwas darüber im Forum.
 
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Das ist ja ein starkes Stück wenn das stimmt lilac!
Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ich glaub das weiss keiner!
 
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Anonymous

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Es gibt eine einfache Möglichkeit, der Organspende zu widersprechen: die Patientenverfügung (Testamento Vital).
Ich habe hier einmal ein Beispiel so einer Patientenverfügung angehängt. Der Widerspruch gegen die Organspende muss noch hinzugefügt werden, wie auch alle anderen speziellen Wünsche.
Um sicher zu gehen, sollte man die Patientenverfügung registrieren lassen. Anlaufstelle ist hierfür normalerweise das „Registro De Voluntades Anticipadas“, doch das kann von Region zu Region abweichen.
Man sollte immer bedenken, dass man selbst, der Partner oder die Kinder eines Tages in die Situation kommen können, dringend ein neues Organ zu benötigen. Das fängt bei der Hornhaut des Auges an, um einem Menschen das Augenlicht wieder zu schenken und geht über die Niere bis hin zum Herzen.
Möchten Sie den geliebten Partner sterben sehen, nur weil es kein geeignetes Spenderorgan gibt? Doch woher soll dieses kommen, wenn SIE einer Organentnahme widersprechen?


MODELO "TESTAMENTO VITAL" GENERALITAT CATALUYNA.
Manifestación de Voluntades sobre el final de mi propia vida.
Yo (nombre y apellidos del testador) , con D.N.I.: .......................... mayor de edad, con domicilio en: ................................. .................................. y Código Postal ..............., en plenitud de mis facultades mentales, libremente y tras una dilatada meditación,
EXPONGO:
Que en el supuesto de encontrarme en unas condiciones en las que no pueda decidir sobre mi atención medica, a raíz de mi deterioro físico y /o mental, por encontrarme en uno de los estados clínicos enumerados en el punto D de este documento, y si dos médicos autónomos coinciden en que mi fase es irreversible, mi voluntad incuestionable es la siguiente:
A) Que no se dilate mi vida por medios artificiales, tales como técnicas de soporte vital, fluidos intravenosos, medicamentos o suministro artificial.
B) Que se me suministren los fármacos necesarios para paliar al máximo mi malestar, sufrimiento psíquico y dolor físico causados por la enfermedad o por falta de fluidos o alimentación, aun en el caso de que puedan acortar mi vida.
C) Que, si me hallo en un estado particularmente deteriorado, se me administren los fármacos necesarios para acabar definitivamente, y de forma rápida e indolora, con los padecimientos expresados en el punto (B) de este documento.
D) Los estados clínicos a las que hago mención mas arriba son:
a. Daño cerebral severo e irreversible.
b. Tumor maligno diseminado en fase avanzada.
c. Enfermedad degenerativa del sistema nervioso y/o del sistema muscular en fase avanzada, con importante limitación de mi movilidad y falta de respuesta positiva al tratamiento especifico si lo hubiere.
d. Demencias preseniles, seniles o similares.
e. Enfermedades o situaciones de gravedad comparable a las anteriores.
E) Designo como mi representante para que vigile el documento de las instrucciones sobre el final de mi vida expresadas en este documento, y tome las decisiones necesarias para tal fin, a Don/Doña:................................... ............................. ............................., con DNI: .............................
F) Manifiesto, asimismo, que libero a los médicos que me atiendan de toda responsabilidad civil y penal que pueda derivarse por llevar a cabo los términos de esta declaración.
G) Me reservo el derecho de revocar esta declaración en cualquier momento, en forma oral o escrita.
Fecha:
Firma:
TESTIGOS:
1.Nombre:
DNI.:
Firma:
2.Nombre:
DNI.:
Firma:
REPRESENTANTE:
Nombre:
DNI.
Firma:
 
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@ loco - Doch, ich denke, es wissen alle Spanier. Und ich hoffe doch mal sehr, dass es auch alle Österreicher wissen, denn in Austria besteht ja das gleiche System. Sehr erfolgreich übrigens für die Menschen, die durch eine Organspende überleben durften.
 
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Eine Patientenverfügung finde ich sehr gut. Zu Hause habe ich eine gemacht. Sollte ich das in Spanien auch tun, da ich ja vorhabe, mindestens immer ein halbes Jahr hier zu leben? Ich glaube nicht, dass das spanische Krankenhaus erstmal in Deutschland anfragt, ob ich dort eine Verfügung hinterlassen habe.
Das Organspendesystem finde ich allerdings wirklich gut. Ich kenne das schon aus Berichten von Österreich. Ich kann mir gar nicht vorstellen, welche Argumente dagegen sprechen! Gerade als Organspender wird man genauestens untersucht, ob wirklich der Hirntod eingetreten ist.
Ich habe in dieser Hinsicht mein Vertrauen nicht verloren.
 
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Was eine Organspende-Verfügung in Österreich betrifft so ist sie nur gültig wenn Du unter 60 Jahre alt bist.
In Österreich dürfen keine Organe von Menschen über 60 Jahre verpflanzt werden,weiters wird keiner über
60 Jahre zum Blutspenden zugelassen!!!!!!!!!!
 
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Ja es ist ja nicht schlecht,welkes Fleisch,(mit 66 fängt das Leben erst an) !!!

Heute bin ich noch 66 morgen schon 67 !
 
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Wer hat heute die Costa Blanca Nachrichten gelesen?
Dort steht ein umfangreicher Artikel über das Organspendensystem in Spanien.
Hochgelobt und von der EU wohl bald übernommen.
Na, wer sagt es denn, jetzt schreibt die CBN schon von uns ab
 
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