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Anna
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FRANKFURT/M. (ap). Im Kampf gegen krebs- und suchterregende Zusatzstoffe in Zigaretten macht Verbraucherministerin Renate Künast Ernst: Morgen wird eine Liste sämtlicher Zusatzsubstanzen im Internet veröffentlicht, wie ein Sprecher des Verbraucherministeriums gestern ankündigte. Nach einer wissenschaftlichen Untersuchung sollen gefährliche Stoffe dann EU-weit verboten werden.
Lakritze, Kakao, Zucker oder Honig -- viele Zusatzstoffe in Zigaretten klingen wie harmlose Süßigkeiten, die man in jedem Supermarkt bekommt. Doch in Kombination mit anderen Inhaltsstoffen besteht die Gefahr, dass sich einige Substanzen zu gesundheitsschädlichen oder suchterregenden Stoffen verbinden. Deshalb will Künast die Stoffe nun genau unter die Lupe nehmen -- und diejenigen für die Zigarettenproduktion verbieten, bei denen sich herausstellt, dass sie krebs- oder suchterregend wirken.
Den ersten Schritt dazu hat Künast bereits gemacht. Bis zum 13. Mai hatten die Tabakkonzerne Zeit, die Zusatzstoffe ihrer Zigaretten an das Verbraucherministerium zu melden: Herausgekommen ist eine 1174 Seiten umfassende Liste, auf der für jede einzelne Marke die Zusätze aufgelistet sind. Morgen soll sie unter verbraucherministerium.de ins Internet gestellt werden. Gesundheitsexperten werfen der Tabakindustrie schon lange vor, ihren Zigaretten bestimmte Stoffe zuzufügen, um Raucher schneller süchtig zu machen.
„Bei Kakao, Honig und Aromen besteht der Verdacht, dass sie Jugendlichen das Rauchen erst schmackhaft machen, weil die Zigaretten süßlicher schmecken“, zitierte die „Bild am Sonntag“ Künast. „Das ist wie bei den Alcopops: Jugendlichen würde harter Stoff niemals schmecken -- sie finden das Zeug nur genießbar, weil es pappsüß ist.“ Andere Stoffe wie Menthol oder Ammoniak stünden unter dem Verdacht, suchtverstärkend zu wirken, indem sie beim Inhalieren den Hustenreiz linderten oder die Nikotinaufnahme erhöhten. „Sobald wir bei einem Stoff feststellen, dass er etwa krebserregend ist, wird dieser verboten“, sagte Künast.
Schätzungen zufolge sind es mehrere hundert Stoffe, die Zigaretten beigefügt werden. Beim Rauchen verbinden sich diese mit den übrigen Inhaltsstoffen -- und werden zum Teil extrem gesundheitsschädlich. So wurden bei Studien in Zigarettenrauch mehrere tausend Verbindungen festgestellt, 70 davon sind krebserregend.
Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) sprach dem verschärften Kurs der Bundesregierung gegen Krebs erregende Zusatzstoffe in Zigaretten den Erfolg ab. „Das ist eine mediale Show “, sagte er gestern in München
Lakritze, Kakao, Zucker oder Honig -- viele Zusatzstoffe in Zigaretten klingen wie harmlose Süßigkeiten, die man in jedem Supermarkt bekommt. Doch in Kombination mit anderen Inhaltsstoffen besteht die Gefahr, dass sich einige Substanzen zu gesundheitsschädlichen oder suchterregenden Stoffen verbinden. Deshalb will Künast die Stoffe nun genau unter die Lupe nehmen -- und diejenigen für die Zigarettenproduktion verbieten, bei denen sich herausstellt, dass sie krebs- oder suchterregend wirken.
Den ersten Schritt dazu hat Künast bereits gemacht. Bis zum 13. Mai hatten die Tabakkonzerne Zeit, die Zusatzstoffe ihrer Zigaretten an das Verbraucherministerium zu melden: Herausgekommen ist eine 1174 Seiten umfassende Liste, auf der für jede einzelne Marke die Zusätze aufgelistet sind. Morgen soll sie unter verbraucherministerium.de ins Internet gestellt werden. Gesundheitsexperten werfen der Tabakindustrie schon lange vor, ihren Zigaretten bestimmte Stoffe zuzufügen, um Raucher schneller süchtig zu machen.
„Bei Kakao, Honig und Aromen besteht der Verdacht, dass sie Jugendlichen das Rauchen erst schmackhaft machen, weil die Zigaretten süßlicher schmecken“, zitierte die „Bild am Sonntag“ Künast. „Das ist wie bei den Alcopops: Jugendlichen würde harter Stoff niemals schmecken -- sie finden das Zeug nur genießbar, weil es pappsüß ist.“ Andere Stoffe wie Menthol oder Ammoniak stünden unter dem Verdacht, suchtverstärkend zu wirken, indem sie beim Inhalieren den Hustenreiz linderten oder die Nikotinaufnahme erhöhten. „Sobald wir bei einem Stoff feststellen, dass er etwa krebserregend ist, wird dieser verboten“, sagte Künast.
Schätzungen zufolge sind es mehrere hundert Stoffe, die Zigaretten beigefügt werden. Beim Rauchen verbinden sich diese mit den übrigen Inhaltsstoffen -- und werden zum Teil extrem gesundheitsschädlich. So wurden bei Studien in Zigarettenrauch mehrere tausend Verbindungen festgestellt, 70 davon sind krebserregend.
Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) sprach dem verschärften Kurs der Bundesregierung gegen Krebs erregende Zusatzstoffe in Zigaretten den Erfolg ab. „Das ist eine mediale Show “, sagte er gestern in München