Enriquez_mz
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Viele Menschen halten das iPad für ein überteuertes Spielzeug. Aber bei näherer Betrachtung ist das iPad für viele Einsatzzwecke ein richtig gehend, günstiges Stück Hardware und Software.
In der Musikindustrie gibt es schon lange die Bestrebungen, mittels Touchscreens in den unterschiedlichsten Formen, die Musiksteuerung bei digitalen Instrumenten wieder auf die so genannten analogen Wege zu führen. Wo es früher nur Hoch- und Runter-Tasten gab um digitale Werte einzugeben, begriff man lange Zeit nicht, dass die Benutzung solcher Tasten absolut Benutzer unfreundlich sind. Heutzutage sind solche Eingaben durch Drehknöpfe ersetzt worden, mit denen man nicht nur schnell die Eingabe der Werte bequem hinbekommt, sondern durch das Drehen und der akustischen Rückkoplung/Kontrolle beim Drehen, auch ohne das Sehen der Zahlenwerte den optimalen Wert einstellen kann.
Im übrigen ist dies eine Erfahrung der Industrie, die nicht erst bei den Musikern begonnen hat, sondern besonders von der die Hausfrau bzw. die Haushaltsgeräte betroffen waren. So wurden im Zuge der modernen Digitalisierung Waschmaschinen und andere Geräte schnell mit zig digitalen Knöpfen und Programmen ausgestattet, wodurch die Eingabe eines einfachen Waschprogrammes schon das Lesen eines umfangreichen Benutzerhandbuches erforderte, nebst fast programmiertechnischer Kenntnisse. Dieser Schuss ging dann gehörig nach Hinten los, denn für einmal kurz Buntwäsche waschen, will sich weder Hausfrau noch Hausmann durch zig Menüs hangeln und immer wieder einen Blick in die Betriebsanleitung werfen müssen um anschließend fest zu stellen, dass er doch den ein oder anderen Fehler begangen hat und nun gekochte Puppenkleidung aus der Trommel holt. Wer heutzutage Waschmaschinen sieht, der erkennt wieder den einfachen aber bewährten Drehknopf als Eingabesteuerung neben ein paar andern Knöpfen.
Heute hat man in der Industrie begriffen, das es um Usability, also der Benutzerfreundlichkeit geht. Baut ein einfaches Mensch-Manschine-Interface. Andere Geräte und Firmenphylosophien gehen dann noch so weit, dass sie dem Benutzer nur die Funktionen anbieten, die der normale Benutzer tatsächlich benötigt und der Rest der möglichen Einstellungen übernimmt das Gerät für den Benutzer selbst. Ein Erfolgsrezept, mit dem Apple in den letzten Jahren seine Software und Geräte erfolgreich an den Mann bringen konnte.
Jeder Musiker schätzt Knöpfe und analoge Regler, weil er wie schon oben beschreiben, beim Drehen hört wie sich der Klang verändert und mit seiner Hand gleich mehrere dieser Regeler und damit Parameter verändern kann. Ihm ist somit die Klangregelung und Kontrolle sprichwörtlich in seine Hände gegeben. Wer dagegen am Computer arbeitet hat die Tastatur mit zwar zahlreichen, aber nur digitalen Knöpfen (0 und 1, gedrückt oder nicht gedrückt) zur Steuerung und mit der Maus nur ein einziges Steuerungsgerät welches ihm eine analoge Eingabe ermöglicht. Auch mit Computerprogrammen kann es da sehr nervig sein, mittels Maus Regler auf dem Bildschirm zu bewegen, wie bei einem Softwaremischer, wo man so einfach in der realen Welt am Mischer gleich mehrere Schieberegler gleichzeitig nach oben schieben kann. Auch ansonsten ist man mit einer reellen Regelung immer viel schneller als mit der Maus am Computer.
Klar gibt es hierfür mittlerweile Lösungen, mit denen man per Hardware die Parameter in solchen Computerprogrammen steuern kann, aber diese sind oft nur für ein Programm oder im Idealfall für eine Programmgattung gedacht. In diesem Bereich kommt nun die Touchscreensteuerung zum Einsatz. Wenn diese Eingabe noch mit einem Display und einem integriertem Computer gekoppelt ist, ergeben sich für Multi-Finger-Steuerung ungeahnte Möglichkeiten auf die besonders Musiker schon lange gewartet haben.
Mit dem JazzMutant Lemur hat man eine solche Eingabemöglichkeit für Musiker erschaffen, womit man nun per Touchscreen und dem Display einfach Sequencer, Synthesizer, virtuelle Instrumente , Lichter und mehr steuern kann.
Mu – Ableton Live controller for the Lemur
Tolle Sache aber mit einem bitteren Nachgeschmack, denn das Gerät kostet knapp 2.000,- Euro und die nötige Software dazu kann einem wiederum 200,- Euro kosten.
Nun gibt es das iPad von Apple, welches schon ab 499,- Euro zu haben ist und was Verarbeitung und Funktion des Displays, Touchscreens wohl kaum Wünsche offen legt und sogar noch besser sind als die des Lemur. Zudem kommt es als selbstständiger Computer daher und kann solche Aufgaben wie der JazzMutant Lemur ohne weiteres übernehmen. Mit geeigneter Software könnte man den Apple iPad bequem für eine großflächige musikalische Steuerung am Computer einsetzen. Evtl. sogar am iPad selbst wie schon heute einige Anwendungen zeigen.
Wie und ob das iPad hier solchen Geräten wie dem JazzMutant Lemur den Rang ablaufen wird, hängt auch maßgeblich von Apples Politik ab, denn Apple hat den iPad als eigenständiges und geschlossenes Gerät konzipiert. Es ist augenscheinlich nicht dafür entwickelt worden als Steuergerät mit einem anderen Computer zusammen zu arbeiten und mit diesem gemeinsam zu agieren. Einzig zur Synchronisierung mit iTunes lässt Apple hier eine Koppelung zu.
Auf der anderen Seite besitzt aber Apple mit Logic eine umfangreiche DAW-Software welche den iPad als zusätzliches Steuerelement bestens zu Gesicht stehen würde. Immerhin gab es schon vor einigen Jahren Gerüchte, dass Apple an einem Logic mit einer touch-sensitiven Steuerung arbeiten würde.
Es wird die Zeit zeigen, ob Apple sein iPad für solche Anwendungen fit macht, bzw. öffnet, denn auch andere Hersteller warten nur darauf ihre Touchscreencomputer auf den Markt zu bringen und diese sind als System so offen gestaltet, dass es hier keine Probleme bereiten sollte diese für eine umfangreiche Musiksoftware-Steuerung einzusetzen.
In der Musikindustrie gibt es schon lange die Bestrebungen, mittels Touchscreens in den unterschiedlichsten Formen, die Musiksteuerung bei digitalen Instrumenten wieder auf die so genannten analogen Wege zu führen. Wo es früher nur Hoch- und Runter-Tasten gab um digitale Werte einzugeben, begriff man lange Zeit nicht, dass die Benutzung solcher Tasten absolut Benutzer unfreundlich sind. Heutzutage sind solche Eingaben durch Drehknöpfe ersetzt worden, mit denen man nicht nur schnell die Eingabe der Werte bequem hinbekommt, sondern durch das Drehen und der akustischen Rückkoplung/Kontrolle beim Drehen, auch ohne das Sehen der Zahlenwerte den optimalen Wert einstellen kann.
Im übrigen ist dies eine Erfahrung der Industrie, die nicht erst bei den Musikern begonnen hat, sondern besonders von der die Hausfrau bzw. die Haushaltsgeräte betroffen waren. So wurden im Zuge der modernen Digitalisierung Waschmaschinen und andere Geräte schnell mit zig digitalen Knöpfen und Programmen ausgestattet, wodurch die Eingabe eines einfachen Waschprogrammes schon das Lesen eines umfangreichen Benutzerhandbuches erforderte, nebst fast programmiertechnischer Kenntnisse. Dieser Schuss ging dann gehörig nach Hinten los, denn für einmal kurz Buntwäsche waschen, will sich weder Hausfrau noch Hausmann durch zig Menüs hangeln und immer wieder einen Blick in die Betriebsanleitung werfen müssen um anschließend fest zu stellen, dass er doch den ein oder anderen Fehler begangen hat und nun gekochte Puppenkleidung aus der Trommel holt. Wer heutzutage Waschmaschinen sieht, der erkennt wieder den einfachen aber bewährten Drehknopf als Eingabesteuerung neben ein paar andern Knöpfen.
Heute hat man in der Industrie begriffen, das es um Usability, also der Benutzerfreundlichkeit geht. Baut ein einfaches Mensch-Manschine-Interface. Andere Geräte und Firmenphylosophien gehen dann noch so weit, dass sie dem Benutzer nur die Funktionen anbieten, die der normale Benutzer tatsächlich benötigt und der Rest der möglichen Einstellungen übernimmt das Gerät für den Benutzer selbst. Ein Erfolgsrezept, mit dem Apple in den letzten Jahren seine Software und Geräte erfolgreich an den Mann bringen konnte.
Jeder Musiker schätzt Knöpfe und analoge Regler, weil er wie schon oben beschreiben, beim Drehen hört wie sich der Klang verändert und mit seiner Hand gleich mehrere dieser Regeler und damit Parameter verändern kann. Ihm ist somit die Klangregelung und Kontrolle sprichwörtlich in seine Hände gegeben. Wer dagegen am Computer arbeitet hat die Tastatur mit zwar zahlreichen, aber nur digitalen Knöpfen (0 und 1, gedrückt oder nicht gedrückt) zur Steuerung und mit der Maus nur ein einziges Steuerungsgerät welches ihm eine analoge Eingabe ermöglicht. Auch mit Computerprogrammen kann es da sehr nervig sein, mittels Maus Regler auf dem Bildschirm zu bewegen, wie bei einem Softwaremischer, wo man so einfach in der realen Welt am Mischer gleich mehrere Schieberegler gleichzeitig nach oben schieben kann. Auch ansonsten ist man mit einer reellen Regelung immer viel schneller als mit der Maus am Computer.
Klar gibt es hierfür mittlerweile Lösungen, mit denen man per Hardware die Parameter in solchen Computerprogrammen steuern kann, aber diese sind oft nur für ein Programm oder im Idealfall für eine Programmgattung gedacht. In diesem Bereich kommt nun die Touchscreensteuerung zum Einsatz. Wenn diese Eingabe noch mit einem Display und einem integriertem Computer gekoppelt ist, ergeben sich für Multi-Finger-Steuerung ungeahnte Möglichkeiten auf die besonders Musiker schon lange gewartet haben.
Mit dem JazzMutant Lemur hat man eine solche Eingabemöglichkeit für Musiker erschaffen, womit man nun per Touchscreen und dem Display einfach Sequencer, Synthesizer, virtuelle Instrumente , Lichter und mehr steuern kann.
Mu – Ableton Live controller for the Lemur
Tolle Sache aber mit einem bitteren Nachgeschmack, denn das Gerät kostet knapp 2.000,- Euro und die nötige Software dazu kann einem wiederum 200,- Euro kosten.
Nun gibt es das iPad von Apple, welches schon ab 499,- Euro zu haben ist und was Verarbeitung und Funktion des Displays, Touchscreens wohl kaum Wünsche offen legt und sogar noch besser sind als die des Lemur. Zudem kommt es als selbstständiger Computer daher und kann solche Aufgaben wie der JazzMutant Lemur ohne weiteres übernehmen. Mit geeigneter Software könnte man den Apple iPad bequem für eine großflächige musikalische Steuerung am Computer einsetzen. Evtl. sogar am iPad selbst wie schon heute einige Anwendungen zeigen.
Wie und ob das iPad hier solchen Geräten wie dem JazzMutant Lemur den Rang ablaufen wird, hängt auch maßgeblich von Apples Politik ab, denn Apple hat den iPad als eigenständiges und geschlossenes Gerät konzipiert. Es ist augenscheinlich nicht dafür entwickelt worden als Steuergerät mit einem anderen Computer zusammen zu arbeiten und mit diesem gemeinsam zu agieren. Einzig zur Synchronisierung mit iTunes lässt Apple hier eine Koppelung zu.
Auf der anderen Seite besitzt aber Apple mit Logic eine umfangreiche DAW-Software welche den iPad als zusätzliches Steuerelement bestens zu Gesicht stehen würde. Immerhin gab es schon vor einigen Jahren Gerüchte, dass Apple an einem Logic mit einer touch-sensitiven Steuerung arbeiten würde.
Es wird die Zeit zeigen, ob Apple sein iPad für solche Anwendungen fit macht, bzw. öffnet, denn auch andere Hersteller warten nur darauf ihre Touchscreencomputer auf den Markt zu bringen und diese sind als System so offen gestaltet, dass es hier keine Probleme bereiten sollte diese für eine umfangreiche Musiksoftware-Steuerung einzusetzen.
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