AfD (Alternative für Deutschland) Sammelsurium für die Rechte Szene

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Fast wären sie ins deutsche Parlament eingezogen, die AfD (Alternative für Deutschland), doch was verbirt sich eigentlich hinter dieser Partei? Sicher sehr viele Protestwähler aus vielen Parteien, aber es scheint ebenso ein neues Tor für zahlreiche Personen aus der rechten Szene zu sein.

Die ARD-Sendung Monitor, hat dazu ein paar sehr erschreckende Fakten aufgedeckt und zeigt, was dran ist an den Vorwürfen des Rechtspopulismus und dem Fischen der Partei am rechtem Rand.
Die AfD: rechtspopulistisch und demokratiefeindlich?

Fast wäre die „Alternative für Deutschland“ in den Bundestag eingezogen. Seitdem wehrt sich die Parteiführung gegen Vorwürfe, die Partei werde immer mehr zu einem Sammelbecken für Rechtspopulisten und Nationalisten. MONITOR-Autoren waren im Umfeld der Partei unterwegs – quer durch die Republik. Ihre Recherchen zeigen: Hinter der AfD steht ein ultrakonservatives Netzwerk, in dem auch Positionen vertreten werden, die in klarem Widerspruch zum Grundgesetz stehen, wie Verfassungsrechtler warnen. Und obwohl Parteichef Luke sich öffentlich gegen eine Aufnahme von ehemaligen Mitgliedern der rechtspopulistischen Partei "die Freiheit" ausspricht, sitzen ehemalige Führungskader dieser Partei schon längst an Schalthebeln der AfD.

Hier ist der Link zur Sendung und dem Beitragsvideo.

Auch in der Wikipedia findet man so den ein oder anderen Hinweis dazu.
In der AfD fänden sich laut der Untersuchung rechtspopulistische Merkmale und Tendenzen, welche vor allem auf vier Hauptgründe zurückzuführen seien:[69]
  1. Im Entstehungskontext der Partei ließen sich personelle und inhaltliche Anknüpfungspunkte zum Bund freier Bürger nachweisen.
  2. Es gebe einen erheblichen Zulauf von ehemaligen Mitgliedernrechtskonservativer und rechtspopulistischer Parteien, insbesondere der ParteienDie Republikaner und Die Freiheit.
  3. Die AfD sei im rechten Anti-Euro und Anti-EU-Protestmilieu eingebettet; die in der Untersuchung aufgezeigten Beispiele deuteten auf „wohlstandschauvinistische,marktradikale, nationalistische undkulturalisierende“ Tendenzen hin.
  4. Die Partei sei in der rechten Szene angesehen und werde dort rechts von CDU/CSU eingeordnet. So sei sie durch ihre Schnittstellen mit Parteien wie den Republikanern, der Freiheit und der Pro-Bewegungfür Personen der rechten Szene attraktiv.
 

Der müde Joe

Aktives Mitglied
Das kann kaum überraschen. Einerseits ist die rechte Szene bekannt dafür, daß sie auch andere Institutionen unterwandert, andererseits sind die (bekannten) Positionen der AfD ja auch nicht soweit weg von denen der Rechten und zu den ganz rechten Themen fehlen vielleicht auch einfach bisher noch die entsprechenden Statements- kann ja alles noch kommen.
 
G

Gast4188

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Wer beschwört den am verzweifeltsten, dass die AfD rechtspopulistisch ist? Wer hat denn am meisten die Hosen voll, dass der Euro-Kurs der AfP bei viel mehr Bürgern Früchte trägt? Und wer, dass die am Ende sogar Recht behalten? Und dann denkt bitte noch mal darüber nach, wie sich diese Partei zusammensetzt.
Die Partei gilt als Sammelbecken aus Wissenschaftlern sowie enttäuschten Ex-Anhängern von Union und FDP. Da sind, anders als bei anderen rechtspopulistische Parteien, keine Idioten am Werk.

Also, auch wenn ich mit dieser Partei (noch) nichts am Hut habe - ich würde mich mit solchen Stammtischparolen ein wenig zurückhalten :pompus:

P.s. Die aus Wikipedia zitierte Studie wurde von der Heinrich-Böll-Stiftung in Auftrag gegeben. Das ist eine parteinahe Stiftung von Bündnis 90/Die Grünen, was der Glaubwürdigkeit dieser Studie auch nicht gerade auf die Sprünge hilft. :barefoot:

P.p.s. warten wir es doch ab. Nach der Europawahl wissen wir hoffentlich mehr :rolleyes:
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Wenn uns eines die Geschichte gezeigt hat, dann dass Akademische Titel noch nie ein Garant für eine politische Ausrichtung eines Menschen oder gar Partei waren. Im Osten ist es sogar sicher auch ein Sammelbecken für Wähler der Linken gewesen zu sein. Die scheinen dort ja immer wieder gerne, von einem Extrem ins andere zu fallen.
 
G

Gast4188

Guest
Es wird immer gerne vergessen, dass die "C-Parteien" nach dem Krieg die Altnazis und nach der Vereinigung die SED-Kader aufgesogen haben. In so weit ist es absolut offen wer hier in mehr Extreme fällt.

Übrigens sollte nicht unterschlagen werden, dass die meisten AfD Wähler von der FDP - also von ehemaligen Liberalen - gekommen sind.
Schwarz/gelb (zusammen) hat wesentlich mehr Stimmen an die AfD abgegeben als rot/rot/grün (zusammen).
Auch bei den Bildungsgruppen ist die AfD bei den Hochulabsolventen deutlich stärker vertreten, als bei den Haupschulabgängern - bei der CDU ist dieser Trend genau umgekehrt. Ich werde daraus allerdings nicht den Schluss ziehen, dass die CDU mehr vom Bildungsprekariat gewählt wird, weil das ja bei der SPD recht ähnlich ist ;)
 

nordish

Neuer Benutzer
Hm...
Die AfD ist eine neue Partei, und da versuchen so einige mit ihren merkwürdigen Themen Fuss zu fassen.
Das war bei Den Grünen damals nicht anders.
Dei AfD hat, bevor man sie als rechtspopulistisch einstuft, ein wenig mehr Zeit verdient sich zu finden, und das rechte Gesochs aus ihren Reihen zu entfernen,
 

Wissbegierig

Benutzer
Der AfD muss ich zu Gute halten, dass es sicherlich Leute in ihr gibt, die lediglich von aktueller Politik enttäuscht sind und Bezug auf den Euro und den Wirtschaft einen anderen Kurs für besser halten - ohne rechtspopulistischen, -extremen oder rassistischen Hintergrund.
ABER, wenn ich in einer Partei mit Leuten bin, die immer wieder rechtspopulistische Thesen aufstellen, dann muss ich mich auch für diese verantworten und bin als Partei auch für die Mitglieder am rechten Rand verantwortlich, die meiner Partei beitreten. Eine Distanzierung und eine Zurückweisung geschieht hier meiner Meinung nach aber nicht deutlich genug.

Darüber hinaus kann ich es ganz und gar nicht tolerieren, dass sie die Pegida unterstützen, denn eigentlich sollte jeder Mensch, der über Bildung verfügt, erkennen, wie wenig Wahrheit in den Thesen der Pegida steckt und wie gefährlich sie für die innere Sicherheit in unserem Land, für alle Minderheiten und für die freie Meinungsäußerung ist.
 

Der müde Joe

Aktives Mitglied
Na ja, ehrlich gesagt ist die Entwicklung in etwa so, wie ich sie erwartet habe. Langsam fällt die Maske. Aber ob rechts oder nicht, auch so sind die Positionen (so sie denn überhaupt präzise ausformuliert werden) der AfD so abstrus und verquast, daß ich sie nicht als das sehen kann, was sie vorgibt zu sein: eine Alternative für Deutschland.
 

Wissbegierig

Benutzer
daß ich sie nicht als das sehen kann, was sie vorgibt zu sein: eine Alternative für Deutschland.

Stimmt.

Wenn die AfD ihre Wählerzahlen jedoch beibehalten kann (und auch die Pegida Bewegung zeigt das deutlich), dann kommt ihr aber trotzdem eine wichtige Rolle im Politiksystem zu Gute: sie zeigt einige Dinge, die die derzeitige Mutti-Regierung einfach zu wenig wahrgenommen hat. Dass so viele Menschen unter Angst vor Überfremdung leiden, ist auch in Fehlern der derzeitigen Regierung begründet; die Dinge, vor denen sie Angst haben, sind schlichtweg absurd, aber es ist an der Politik, aufzuklären und zu zeigen, dass beispielsweise Asylbewerber nicht per se kriminell sind und Einwanderer nicht zu uns kommen, um die Sozialsysteme auszunehmen.
 
G

Gast4188

Guest
Blöderweise ist doch inzwischen fast alles besser als Merkels Alternativlos-Gesülze :mad:

Gut daran ist doch, dass neuerdings überhaupt wieder eine öffentliche Diskussion stattfindet :thumbsup:
 

Kupid

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Ja, es ist nur die Frage, ob es den "rechten" Weg eingeht, wenn wir von der AFD sprechen. Ich meine, einige Ansätze sind Ok, aber grundsätzlich sollte Politik für die Menschen sein und nicht gegen Menschen... Klar, mit CDU und Co sind wir auch nicht wirklich auf dem sozialen "menschlichen" Weg, aber rechts muss jetzt auch nicht sein...
 

Lucas

Aktives Mitglied
Bei diesen 2-stelligen Kommunal-Wahlergebnissen der AfD frage ich mich wo die geeignetes Personal hernehmen.
Da werden doch viele der Kandidaten nur deswegen auf Wahllisten gesetzt, weil sonst niemand da ist der politische Erfahrung hat.
 

Rolf-Andreas

Bekanntes Mitglied
Bei diesen 2-stelligen Kommunal-Wahlergebnissen der AfD frage ich mich wo die geeignetes Personal hernehmen.
Da werden doch viele der Kandidaten nur deswegen auf Wahllisten gesetzt, weil sonst niemand da ist der politische Erfahrung hat.

Diese Problem hatten alle Parteien die von heute auf Morgen eine Basis aufbauen mussten, weil sie sonst nicht antreten konnten.
Ich weiss nicht was denen passiert, wenn sie halsüberkopf ins Eiswasser geschmissen werden und das geht richtig ran an die Persönlichkeit und nagt an der Substanz.

Menschen bleiben Menschen, auch wenn sie in der falschen Partei sind.
 

Rolf-Andreas

Bekanntes Mitglied
Die besten gehen dahin, wo schnell Kohle gemacht wird und nicht erst wenn der Politiker nach zehn oder zwanzig Jahren eine Bedeutung erlangt hat und Kohle abgreifen kann ohne Ende.
 

Joaquin

Administrator
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Eine Aussage von Gregor Gysi...
afd-gysi.jpg
 
G

Gast4188

Guest
Die besten gehen dahin, wo schnell Kohle gemacht wird.....
Die Besten? Oder eher die Dreistesten? Die Verantwortungslosesten?
Denn wären es die Besten, würden sie nicht zum Grüßaugust der Lobbyunkultur! Sie bekommen zwar viel Geld, werden aber nur seltenst in den Reihen der Entscheidungsträger angetroffen - Grüßaugust und Lobbyhure eben ;)
 

Rolf-Andreas

Bekanntes Mitglied
Gysi ist kein Schlechter Mensch.
Aber wie bei seiner eigenen Partei den Linken, müsste man auch den Neuen Parteien Zeit geben sich zu entwickeln.
Wenn die AFD sich weiter nach Rechts entwickelt, dann ist sowieso bald Schicht und sie kommt in die Tonne der Geschichte.
Ich weiss nicht was im Moment mit der NPD wird, aber es könnte bei der AFD ähnlich laufen und dann wird es auch für die Linke eng.
Oder glaubt hier jemand wirklich, dass wenn die Linke eine Mehrheit hätte, das nicht einiges total verändert würde was keiner wirklich will.?
Der Verfassungsschutz ist überall.
Die Besten? Oder eher die Dreistesten? Die Verantwortungslosesten?
Denn wären es die Besten, würden sie nicht zum Grüßaugust der Lobbyunkultur! Sie bekommen zwar viel Geld, werden aber nur seltenst in den Reihen der Entscheidungsträger angetroffen - Grüßaugust und Lobbyhure eben ;)

Die Besten sind in meinen Augen die, die eine sehr gute Ausbildung/Studium etc. haben und solche Leute (in den richtigen Berufen) verdienen auch richtig viel Kohle.
 

Rolf-Andreas

Bekanntes Mitglied
AfD Sammelsurium für die Rechte Szene.

Das ist meiner Meinung nach nicht so.

Diese Sammelsurien befinden sich längst vielfach über die ganze Welt verstreut und im Fall eines Verbotes gibt es schon vorbereitete Auffangbecken.
Die Gefahr die von der AFD ausgeht, ist die Lähmung der-- Mitte die dann auch darauf anspringt-- um den Standard Parteien eins auszuwischen.

Wenn diese nicht ihren Horizont überwinden und sich weiter ohne Unterlass beharken, dann Gnade uns Gott, dann ist plötzlich müller, schulze oder schmitz mit dabei im Boot bei der AFD.
Nach diesen Wahlerfolgen der AFD sollte eine Vernunft einziehen in die politische Landschaft, aber ich glaube nicht an diese Vernunft der Standard Parteien.
 
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