Abus Faltschloss Granit X-Plus 6500/85 Bordo

Joaquin

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Wer nicht möchte, dass einem das Rad geklaut wird, sitzt am besten immer darauf oder er benötigt ein gutes Schloss. Da gibt es zum einen das bewährte Kettenschloss oder das Bügelschloss. Das Bügelschloss ist, da aus einem Bügel, sicherer als das Kettenschloss, bei dem man zahlreiche Elemente hat, wo man zum Knacken und Aufbrechen ansetzen kann. Nicht zu unrecht heißt es daher auch, eine Kette ist nur so gut wie ihr schwächstes Glied. Auf der anderen Seite hat eine Kette durch die zahlreichen Glieder den Vorteil, dass man sie flexibler handhaben kann, als das starre Bügelschloss. Hier kann man besser um Gegenstände herum das Schloss platzieren.

Das Faltschloss ist nun das Beste aus beiden Welten. Hier wurde versucht eine Mischung aus robusten Bügelschloss und flexibler Kette herzustellen, was in der Erfindung des Faltschlosses resultierte.

Ich selbst bin auf das Faltschloss gekommen, als in einem Fernsehbericht über Fahrradsicherheit eben ein solches empfohlen wurde. Wie auch bei den anderen Schlossarten, ist Faltschloss nicht gleich Faltschloss. Auch hier definiert sich oft der Sicherheitsgrad über den Preis. Da mir schon einmal ein Fahrrad geklaut wurde, lege ich Wert auf ein gutes Schloss, denn so etwas kann schon im Vorfeld Diebe davon abhalten, sich an einem solchem Schloss die Zähne auszubeisen. Sicher ist jedes Schloss knackbar, aber es geht ja auch darum Zeit heraus zu schinden um es den Dieben besonders schwer zu machen und in der Regel lassen Diebe die Finger von solchen Schlössern die Finger, welche sie eben nicht mal schnell knacken können.

Die bekanntesten Tricks sind vereisen von Schlössern um dann die Spröde gewordene Feinmechanik mit groben Hammer-Kloppen zu zersprengen. Dies wird dann auch gerne bei den schwachen Punkten von Kettenellementen angewandt. Einer guten Flexs kann auch ein gutes Schloss kaum widerstand leisten, nur mit der Akkuladung und Lautstärke wird es dann problematisch.

Diebe möchten halt gerne schnell und ohne großen Aufwand ihre Arbeit verrichten, weil andere ein zu großes Risiko ist. Und auch Gelegenheitsdiebe nehmen sich dann lieber das Rad nebenan vor, welches sich leichter knacken lässt und wo der Diebstahl dann eben nicht wie ein aufwändiger Diebstahl ausschaut. Halt bloß kein Aufsehen erregen.

Wie erwähnt, zu knacken sind alle Schlösser, aber gute Schlösser sollen abschrecken oder dem Dieb viel Zeit kosten. Daher hatte ich mich auch für das sicherste Faltschloss im Abus Sortiment entschieden, dem Bordo Granit X-Plus, welches dort mit der Maximum Level Kennzahl 15 ausgezeichnet ist.

Mit dieser höchsten Sicherheits-Kennzahl sind dann nur noch das Bügelschloss Granit X-Plus 54 und das Kettenschloss Granit CityChain X-Plus 1060. Damit gehört es zu den drei sichersten Fahrradschlösser im Abus-Sortiment, welche immer die Bezeichnung Granit X-Plus im Produktnamen tragen.

Dem Schloss merkt man das gute Material (5,5 mm gehärteter Spezialstahl) am Gewicht (1625 g) an und das Faltkonzept macht sich in seiner kompakten Form an, wenn man es zusammengefaltet hat. Die einzelnen Faltglieder sind zudem beschichtet, so dass der Fahrradlack beim anlegen des Schlosses nicht beschädigt wird.

Das Abus Faltschloss Granit X-Plus 6500/85 Bordo hat eine Länge von 85 cm bei denen man aber beachten muss, dass es halt nicht so flexibel ist wie ein Kettenschloss und es sich hier um den Umfang handelt.

Transportiert wird das Bordo Granit X-Plus in einer passenden Kunststofftasche, die mittels Klettverschlüsse am Rad befestigt wird. Das Schloss wird dabei mit einer Kunstofftasche dann ebenfalls in der Tasche fixiert. Seit Tupperware weiß man ja, dass derartige Kunststoffkonstruktionen mit heutigen Konststoffmaterialien durchaus langlebig sind. Daher habe ich diesbezüglich wenig Bedenken. Die beiden Klettverschlüsse dagegen machen mir etwas mehr Kopfzerbrechen. Da ich die Tasche am senkrechten Rohr unterhalb des Sattels angebracht ist. Zum einen verläuft hier auch das Kabel für den vorderen Umwerfer, wodurch es leicht eng wird mit der Klettverschluss-Konstruktion. Zum anderen rutsch die Tasche mitsamt des schweren Schlosses dann doch mal Stück für Stück herunter, wenn man etwas holprigeres Terrain befährt. So sollte man an dieser Position immer ein Auge auf die Tasche haben, denn sie nähert sich dann unfreiwillig dem Umwerfer, was ihn dann blockieren kann. Hier ist passendes nachjustieren und korrigieren Position der Tasche nötig.

Das Schloss selber, also dort wo der Schlüssel hinein kommt, ist etwas eigen. Ich habe am Anfang etwas Probleme damit gehabt, weil der Schlüssel komplett bis zum Anschlag gedreht werden muss um das Schloss zu öffnen und zu schließen. Hier ist also wenig Spiel, aber sobald man einmal den Trick heraus hat, bsw. sich daran gewöhnt hat, ist es auch kein Problem.

Das Schloss wird mit zwei Schlüsseln ausgeliefert. Eines hat sogar eine blaue LED im Griff integriert, so dass man ohne weiteres im Dunkeln damit hantieren kann. Auch das Auswechseln der Knopf-Batterie ist hier leicht möglich. Der Ersatzschlüssel dagegen ist schlicht gehalten. Dieser ist zusammen an einer Checkkarten großen Sicherungskarte/Code Card gebunden, mit deren Hilfe man dann bei Verlust einen Ersatzschlüssel nachbestellen kann. Was dieser Service jedoch kostet, konnte ich auf der Internetseite von Abus nicht heraus finden.

Zu der Sicherheit vom Schloss kann ich mich nur auf die Angaben von Abus verlassen und darauf vertrauen, dass selbst die dümmsten Diebe dem Schloss seine Robustheit ansehen um mein Rad dann in Ruhe zu lassen.

Kosten tut das Abus Faltschloss Granit X-Plus 6500/85 Bordo im normalen Fachhandel so um die 94,50 bis 89,50 Euro. Bei Amazon habe ich es aber schon für 73,36 Euro gesehen, was schon eine enorme Preisspanne ist.

Wer nur ein 100,- Euro Rad fährt, für den ist dieses Schloss sicherlich keine Investition wert, aber wenn das Fahrrad eine gewisse Preisspanne übersteigt, dann ist man gut beraten, nicht beim Schloss zu geizen.
 

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Die Stiftung Warentest hat nun zahlreiche Fahrradschlösser getestet und wirklich gut abgeschnitten haben dabei nur zwei. Einmal das Spitzenmodell bei den Bügelschlössern von Abus und bei den Faltschlössern ebenso nur das Spitzenprodukt, welches ich ja mein eigen nenne. Also hier Geld auszugeben lohnt sich halt doch oder man macht halt den Dieben eine Freude ;)
 
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