Abnehmen durch Tumormedikament

Joaquin

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Krebs und Fettleibigkeit mag auf den ersten Blick nicht miteinander zu tun haben und doch haben diese beiden Zivilisationskrankheiten eines gemein. Beide wuchernden Zellen sind auch ein Blutgefäßenetz angewiesen, welches sie mit den nötigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.

Was erst einmal wie ein komischer Scherz anmutet, ist mittlerweile dabei vom amerikanischen Pharma-Start-up Zafgen in die Tat umgesetzte zu werden. Wie die online Ausgae des Techology Review schreibt, bekämpft Zafgen die Fettleibigkeit mit Krebsmadikamenten, welche so genannte Angiogenese, also die Bildung neuer Blutgefäße, hemmen soll.

In der bisherigen Praxis gehen die pharmakologischen Therapien gegen die Fettleibigkeit an, in dem sie dies über die Nahrungsaufnahme zu regulieren versuchen. So versucht man unter anderem den Appetit zu zügeln um durch eine hierdurch geringere Nahrungsaufnahme das Gewicht zu reduzieren. Nach dem Motto, weniger Essen ist gleich weniger Gewicht.

Da die Prozesse im Körper aber durchaus komplizierter sind und der Körper auf eine geringere Nahrungsaufnahme mit zahlreichen Gegenmaßnahmen gegensteuert, kann eine derartige Nahrungsreduzierung auch schnell nach hinten los gehen. Auch seien Nebenwirkungen dieser Medikamente nicht auszuschließen.

Mit den neuen Medikamenten versucht man nun nicht direkt über das Gehirn, sondern eine verteilte Strategie über das Fettgewebe direkt auszuführen. Die Forscher untersuchten hier eine Gruppe von Molekülen, die in ihrer ursprünglichen Version gegen die Bildung von Blutgefäßen in Tumoren entwickelt wurde. Ihre Rezeptoren dockten dazu in der Innenwand der Gefäße an , wo sie verhinderten, dass sich andere Stoffe anlagerten, welche den Wachstum der Blutgefäße auslösten.

Interessanterweise war diese Strategie bei der Krebsbekämpfung bisher wenig erfolgreich. Doch die Forscher sind hier zuversichtlich, dass diese Strategie bei den Fettzellen ausreichen könnten um diese erfolgreich zu bekämpfen. Denn im Gegensatz zu einem Tumorgewebe, müssten Fettzellen nicht vollständig entfernt werden, denn sie stellten ja nicht wie ein mutierender Krebstumor eine ganzheitliche Gefahr dar.

Sicher ein interessanter Ansatz, dessen Wertegang sicher interessant sein dürfte, weiterhin zu beobachten.
 
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