1,50 Euro Jobs

irmi_Keller

Bekanntes Mitglied
Das ist meine Meinung was die 1,50 Jobs sind.

Ich weiß überhaupt nicht wo ich anfangen soll zu schreiben
ich versuchs mal.
Es wird immer behauptet diese Stellen würden den Langzeitarbeitslosen den Einstieg in den normalen Arbeitsbetrieb erleichtern .
Ok
Es gibt doch dazu schon massig Umschulungen und Kurse die das erreichen sollen.

Es ist ein Zumutung das ein Mensch dazu gezwungen werden kann , so einen mies bezahlten Job zu machen.

Entweder hat ein Betrieb einen Bedarf eine Arbeitskraft einzustellen dann soll er es machen zu einem fairen Lohn.
So werden jede Menge echter Arbeitsplätze gar nicht erst geschaffen, denn warum soll ein Betrieb mehr ausgeben als er muß
Wir haben schon genug mies bezahlter Arbeitsplätze .


Die ganze Arbeitsaufteilung ist soetwas von Menschenverachtend und so ein 1,5o Job ist für mich das Tüpfelchen auf meinem i
 
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Gast2802

Guest
Im Prinzip sehe ich das auch so, vor allem, dass es menschenverachtend ist und sicher oft auch Ausbeuterei.
Ich arbeite ja nun im öffentlichen Dienst. U.a. habe ich da auch die Verantwortung für eine Bücherei und hätte da sehr gerne als Aufsicht eine solche Kraft eingestellt. Das ist ein guter Job, auch für körperlich Behinderte.Das ging leider nicht. Ich musste über den SKFM gehen (Sozialdienst katholischer Frauen und Männer)und habe dort eine Frau eingestellt. Sie hat sich super integriert und ihren Job toll gemacht. Daraufhin ergab sich der Wunsch nach einer Arbeitsgemeinschaft "Kochen". Sie leitet das jetzt, hat einen normalen Job und ist wieder im ersten Arbeitsverhältnis.
Das ist der positive Sinn dieser Jobs. Der Arbeitsuchende kommt irgendwo mit Menschen zusammen, die ihn schätzen lernen. Und dann überlegt man zusammen weiter.
Der Grundgedanke ist gar nicht schlecht. Wenn ich Arbeitssuchende in ihrer Wohnung sitzen lasse, ergibt sich nix. Ich muss Leuten, die Arbeit zu vergeben haben, die von irgendeiner viel zu teuren Arbeitskraft "mit"gemacht wird , Anreize geben, diese Arbeit auszusourcen.
Wenn ich die Bibliothek leite, kostet das 40 Euro pro Stunde , ich wäre total überbezahlt, weil ich ganz andere Dinge leisten kann.Ich stelle also emand für 1,50 ein und habe null Risiko, das bezahl ich aus der Portokasse. Ist derjenige gut, kann ich die Aufgabe gesamt übertragen mit 15 Euro/Stunde und hab immer noch Gewinn, BEIDE haben Gewinn.
DAS ist für mich der Sinn der Sache.
 

irmi_Keller

Bekanntes Mitglied
@ Rieke wenn es so funktioniert ist ja alles ok
Ich habe leider nur negative Berrichte dazu von meinen Bekannten
aber was solls, es ist für mich schwer mich verständlich dazu zu äussern
Ich glaube da gibt es soviel verschiedene Nuancen ob ich mir dazu ein gerrechtes Urteil bilden kann wage ich zu bezweifeln.

Im großen Ganzen sehe ich aber eine weit verbreitete Missachtung der persönlichen Bedürfnisse .
Meine Tochter macht Überstunden ohne ende bekommt aber keine Vollzeitstelle (sie arbeitet bei der Diakoni)
selbst die 3/4 Stelle wird immer nur ein halbes Jahr befristet vergeben
das ist in meinen Augen nicht richtig , weil die Arbeit ist ja da und sie wurde ja auch schon zum 2.mal weiterbeschäftigt
doch , es wird ein Druck aufgebaut der ist unmenschlich .

Na, ja leider weiss ich nicht was ich dagegen tun kann, weil wo man auch hinsieht es gibt nur wenige gute Beispiel sozialer Arbeitgeber.
 

Felix

Aktives Mitglied
Die 1,50 Euro Jobs sind schon der richtige Gedanke zur Eingliederung und diese Geld bekommen die Arbeitsuchen zusätzlich und da wird kein Mensch gezwungen einen mies bezahlten Job zu machen. Ich kenne genug Leute die dadurch wieder mit Erfolg in das Berufsleben eingestiegen sind. Es gibt aber auch die, die sich sperren und nicht arbeiten wollen.

Irmi, die Geschichte mit deiner Tochter ist nun eine ganz andere Geschichte und eins ist auch klar Wohlfahrtsvervände und kirchliche Einrichtungen sind als Arbeitgeber besonder unsozial.
 
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Gast259

Guest
Irmi, es kann nur einmal ein befristeter Vertrag verlängert werden, dann geht er in einen unbefristeten Vertrag über. Das ist vom Gesetzgeber so geregelt. Es sei denn deine Tochter ist als Schwangerschaftsvertretung eingestellt worden. Da sieht es dann wieder ungünstiger aus, der Vertrag kann dann unbegrenzt immer wieder verlängert werden.
 
G

Gast2802

Guest
Ich habe mal im Kirchenvorstand gearbeitet (ich habe positive Erfahrungen mit den kleinen Dienern der kirche gemacht und wollte etwas zurückgeben).. Das ist allerdings ein Gremium der katholischen Kirche. wir wurden immer auf die besondere Verpflichtung zum christlichen Umgang mit den Angestellten hingewiesen und haben das auch gemacht. Bis wir eine Kindergärtnerin entlassen haben, stank sie wirklich zum Himmel...Will sagen, es muss doch auch in der Diakonie ein "Kontrollmedium" geben, wie ist denn da die Struktur? Gibt es sowas wie einen Betriebsrat?

Arbeitslosigkeit ist das Grauen. Ich habe mit Diskussionen immer Probs, weil ich ja warm und trocken sitze und immer saß. Zudem wohne ich in Düseldorf in einer Region , die viele Arbeitsplätze hat. Bei den Beispielen, die ich kenne, hat der 1,50 Job dazu geführt, dass sich per Zufall etwas anderes auftat. Einfach weil die Leute Kontakt zu anderen bekamen, ins Gespräch kamen und es ergab sich was. meine Sekretärin möchte z.B. absolut keine reguläre Zweitkraft, neee, sie macht das lieber allein. Wir mussten dann sowieso jemand für ein paar Stunden für die Bücherei haben.Wir haben eine Frau aus ihrem Bekanntenkreis genommen, die wegen Bandscheibe nicht "normal" arbeiten kann. Die hat ihr sogar unentgeldlich ab und an geholfen. Und jetzt überlegen wir, wie sie weiter einsetzbar ist. Das ist so ein Zufall.
Der Mensch braucht Kontakte und man kann doch keinen Arbeitslosen Klinken putzen schicken, nach dem Motto "haben Sie was für mich, könnten Sie sich was denken, ich bin ein zuverlässiger Arbeitnehmer?"
Eine meiner Freundinnen arbeitet beim Arbeitsamt. früher hatte sie Zeit, genau DAS zu machen. Sie hat gezielt Firmen angerufen, sie hatte "ihre" Kontakte und versucht Arbeitsplätze aufzutun, die eben nicht gemeldet waren. Das geht jetzt leider nicht mehr, sie ist selbst verzweifelt darüber, dass sie fast nur noch verwaltet.
das Arbeitsamt müsste wieder die Möglichkeit bekomen, aktiv Arbeitsplätze zu suchen. das wäre sicher die bessere Lösung.
 

irmi_Keller

Bekanntes Mitglied
@ mimi danke für deinen Tipp
Ich weiss jetzt nicht , wie die Lage im Moment aussieht.
Erst ist sie Vollzeit beschäftigt worden
dann hat man ihr gesagt ihren Vollzeitjob würden sie einer Angstellten geben deren Mann arbeitslos wurde.
da der Verein aber mehrere Häuser betreibt bestünde die Aussicht auf eine Vollzeitstelle in einem anderen Haus.

Mal sehen wie es weitergeht
Sie ist schon froh überhaupt eine Stelle mit Sozialversicherung zu haben
 
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Gast2802

Guest
Irmi, das hört sich genauso an, wie wir auch die Stellen vergeben mussten. Wir sollten auch immer die Gesamtsituation der Familie berücksichtigen. Dann bin ich aber doch ganz optimistisch für deine Tochter, sie werden ihr Wort halten.
 

irmi_Keller

Bekanntes Mitglied
@ Rieke

Das ist auch so eine Sache die ich nicht nachvollziehen kann
Die Zeitarbeitsfirmen
und Arbeitsvermittlerfirmen
Die Firmen verdienen sich ne goldene Nase
mit quasi nem Schreibtisch und einem Telefon
Es werden Gelder in meinen Augen verbrannt
einmal das Geld was die Firmen für die Vermittlung bekommen
das Geld was die Sozialämter zahlen weil von den Löhnen der Zeitarbeiter keiner gescheit leben kann u.s.w.

Wenn alles unter einem Dach
wäre
offene Arbeitsstellen
und Arbeitssuchende
unterteilt in Sparten wie Alter ,Ausbildung , Fähigkeiten, Gesundheitzustand
und Verfügbarkeit
wäre schon vieles viel Einfacher



Rieke deine Frage nach dem Betriebsrat
ein Freund von mir arbeitet da als Heinberreichsleiter
er hat meiner Tochter geraten , in die Gewerkschaft zu gehen wenn sie fest angestellt ist, aber nicht vorher ,- ((

Wir haben uns schon ausführlich über die Praktiken der Küchenleitungen unterhalten
mit dem Ergebniss das meine Tochter jetzt weiss
wenn sie ihre Arbeit nicht so gut machen würde wäre sie schön lange nicht mehr da

Aber eines an der jetzigen Situation auf dem Arbeitsmarkt ist, dieses Kneipendenken.
"Wer eine Arbeit sucht der bekommt auch eine"
"Wer einen 1,50 Job aufs Auge gedrückt bekommt, oder eine der vielen Maßnahmen ist ein fauler Hund


Und ich finde es mehr als schlimm wenn ein Arbeitnehmer auf Grund einer Erkrankung zwar nicht mehr alles tun kann, und schon gar nicht nicht 8 Stunden,
es aber keine Arbeit in seinem Umkreis gibt die er machen kann
wenn so einer, so einen Job machen muss .
Da kann einem schon mal die Galle überlaufen oder so

und zu denken, tja das kommt schon mal vor, der irrt gewaltig
nur von vielen hört man nichts dazu denn wer will schon zu seinem Elend noch als Arbeitsscheu und faul angesehen werden.
 

Felix

Aktives Mitglied
Irmi, es kann nur einmal ein befristeter Vertrag verlängert werden, dann geht er in einen unbefristeten Vertrag über. Das ist vom Gesetzgeber so geregelt. Es sei denn deine Tochter ist als Schwangerschaftsvertretung eingestellt worden. Da sieht es dann wieder ungünstiger aus, der Vertrag kann dann unbegrenzt immer wieder verlängert werden.

Auch Verlängerungen haben Grenzen , nur einige Arbetgeber umgehen es und es gibt immer wieder Arbeinehmer die eine Vollzeitstelle einklagen, auch im öffentlichen Dienst und sie gewinnen in der Regel die Klagen.
Im öffentlichen Dienst sind nur Beamte sicher auf ihrem Arbeitsplatz. Da gibt es nichts was sie um ihre Stelle bringen kann, außer sie haben die Berühmten goldenen Löffel geklaut.
 
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Gast454

Guest
Aber eines an der jetzigen Situation auf dem Arbeitsmarkt ist, dieses Kneipendenken.
"Wer eine Arbeit sucht der bekommt auch eine"
"Wer einen 1,50 Job aufs Auge gedrückt bekommt, oder eine der vielen Maßnahmen ist ein fauler Hund

Stammtischparolen nachzuplappern ist halt einfacher als sich nen Kopf über die Problematik zu machen, die meisten dieser Blödschwätzer kommen erst in der Realität an wenn sie selbst betroffen sind.
 

irmi_Keller

Bekanntes Mitglied
Es war immer schon leichter nicht selber zu denken
sonst muss man ja nacher zugeben man hätte etwas gewusst .

Es gibt so einige deutsche Fähigkeiten die sterben halt nicht aus.
 
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Gast259

Guest
Auch Verlängerungen haben Grenzen , nur einige Arbetgeber umgehen es und es gibt immer wieder Arbeinehmer die eine Vollzeitstelle einklagen, auch im öffentlichen Dienst und sie gewinnen in der Regel die Klagen.
Im öffentlichen Dienst sind nur Beamte sicher auf ihrem Arbeitsplatz. Da gibt es nichts was sie um ihre Stelle bringen kann, außer sie haben die Berühmten goldenen Löffel geklaut.

....sicher kannst du das belegen Hermes????....sonst würdest du solche Aussagen bestimmt nicht machen:D

 

irmi_Keller

Bekanntes Mitglied
@ markusschulze

Also es hat einen Veränderung stattgefunden.
Meine Tochter bekommt ab Januar ihre Vollzeitstelle

aber befristet.
Sie ist jetzt seit 2 Jahren bei der Diakonie
Ja auch die christlich und man höre und staune gewerkschaftlichen Einrichtungen sind nicht mehr das was sie mal waren.
 
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